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DOI: 10.1055/s-0034-1376495
Maligne Keimzelltumoren als diagnostische Herausforderung
Fragestellung:
Maligne Keimzelltumoren des Ovars machen etwa 3 – 5% der bösartigen Ovarialtumoren aus; die häufigsten Entitäten sind das Dysgerminom, das immature Teratom sowie der Dottersacktumor. Die Diagnose wird meist im Kindes- oder Jugendalter gestellt, wobei eine genaue präoperative Zuordnung allein auf der Basis von Tumormarkern wie AFP, hcG, LDH, Ca-125, CA 19 – 9, SCC und NSE nicht möglich ist. Es existieren keine exakten bildmorphologischen Kriterien für die häufig eingesetzten bildgebenden Verfahren (Sonografie, CT, MRT).
Methodik:
Es wurde eine retrospektive Analyse von 6 Patientinnen mit verschiedenen Keimzelltumoren durchgeführt, die im gynäkologischen Tumorzentrum der Universitätsklinik Leipzig im Zeitraum von 2002 – 2014 erfasst wurden. Neben Patientencharakteristika, den Operationsverläufen, den histopatholgischen Befunden (Makro- und Mikroskopie) und den adjuvanten Therapien wurden insbesondere die präoperativen bildgebenden Verfahren vergleichend ausgewertet sowie das Follow-up erfasst.
Ergebnisse:
Bildmorphologisch lässt sich eine deutliche Unterscheidung zu benignen ovariellen Veränderungen (Zysten (ggf. eingeblutet), Zystadenofibromen, Endometriose) und zu typischen Ovarialkarzinomen darstellen. Die einzelnen Keimzelltumoren zeigen sowohl spezifische Muster in der Bildgebung als auch den Tumormarkern. Die Spezifika der präoperativen Befunde werden durch die makroskopische Beurteilung der Präparate durch den Pathologen bestätigt.
Schlussfolgerung:
Die kombinierte Betrachtung der Befunde aus Sonografie ggf. der kontrastmittel-verstärkten Computertomografie und des Tumormarkerpanels erlaubt eine präoperative Spezifizierung der Tumorentität und eine optimierte Planung des operativen Vorgehens. Darauf basierend wird ein einfacher diagnostischer Algorithmus vorgeschlagen.