Z Gastroenterol 2014; 52 - P52
DOI: 10.1055/s-0034-1376036

Fallbericht: Einsatz von Rivaroxaban (Xarelto®) bei einer 63-jährigen Patientin mit Zirrhose und Pfortaderthrombose

M Voglmayr 1, P Piringer 1, M Rauch 2, K Lenz 1
  • 1KH Barmherzige Brüder Linz – Intere Abteilung, Linz, Austria
  • 2KH Barmherzige Brüder Linz – Radiologische Abteilung, Linz, Austria

Die Pfortaderthrombose kann bei etwa 10% der Patienten mit fortgeschrittener Leberzirrhose (CHILD B und C) gefunden werden. Ursachen sind einerseits komplexe Gerinnungsstörungen im Rahmen der Lebererkrankung, andererseits eine Stase im Pfortaderstromgebiet, sowie Infekte. Eine Rekanalisation mit Verbesserung der Prognose wurde in kleineren Studien durch Gabe von niedermolekularem Heparin bzw. Marcoumar erzielt.

Erfahrungen mit den neuen oralen Antikoagulantien liegen bislang nicht vor.

Kasuistik: Bei einer 63 a Patientin mit bekannter Leberzirrhose unklarer Genese CHILD B (9 Punkte) wurde im Rahmen einer CT Untersuchung eine partielle Pfortaderthrombose diagnostiziert. Aufgrund einer Ablehnung von LWMH bzw. Marcoumar seitens der Patientin wurde eine Therapie mit Rivaroxaban (Xarelto®) in einer reduzierten Dosis von 10 mg 1x tgl. p.o. verordnet. Nach einer 3 monatigen Gabe fand sich im CT eine weitgehende Rückbildung der Thrombose. Blutungs-komplikationen konnten in diesem Zeitraum keine beobachtet werden.

Diskussion: Mit zunehmender Verschlechterung einer Leberzirrhose können vermehrt Pfortaderthrombosen gefunden werden. Durch eine Thromboseprophylaxe mit LWMH konnte in einer rezenten Studie nicht nur das Auftreten von Pfortader-thrombosen sondern auch die Mortalität verbessert werden. Neue orale Anti FX Inhibitoren wären eine sinnvolle Alternative. Allerdings fehlen dazu entsprechende Studien, sodass diese Substanzen nur in Einzelfällen bei Ablehnung der bekannten Substanzen eingesetzt werden sollten. In unserem Fall konnte durch eine reduzierte Dosis von 10 mg Rivoraxaban über 3 Monate eine erfolgreiche Therapie einer partiellen Pfortaderthrombose ohne Komplikationen beobachtet werden.