Z Gastroenterol 2014; 52 - P41
DOI: 10.1055/s-0034-1376025

Die Behandlung mit Protonenpumpenhemmern ist weder mit der Entstehung einer spontan bakteriellen Peritonitis noch mit der Mortalität bei Patienten mit Leberzirrhose und Aszites assoziiert

N Pfisterer 1, M Mandorfer 1, P Schwabl 1, C Summereder 1, T Bucsics 1, S Bota 1, A Ferlitsch 1, W Sieghart 1, M Trauner 1, M Peck-Radosavljevic 1
  • 1Div. of Gastroenterology & Hepatology, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria

Hintergrund: Es gibt widersprüchliche Aussagen über den Zusammenhang von Protonenpumpenhemmer- (PPI) Behandlungen und der Entstehung von Infektionen, wie einer spontan bakterieller Peritonitis (SBP) bei Patienten mit Leberzirrhose und Aszites. Methodik: Es wurden 607 Patienten mit Leberzirrhose und Aszites in diese Studie eingeschlossen, bei denen im AKH (ein tertiäres Versorgungszentrum der Medizinischen Universität Wien) zwischen 2006 und 2011 eine Parazentese durchgeführt. Der Anteil der Patienten mit SBP bei der ersten Parazentese und die SBP Inzidenz wurden im weiteren Beobachtungszeitraum in den jeweiligen Subgruppen mit oder ohne PPI- Behandlung beurteilt. Cox Regressions-Modelle wurden verwendet, um die Auswirkung der PPI- Behandlung auf die SBP Inzidenz und das Transplantationsfreie Überleben zu untersuchen. Die Cox Regressions- Modelle wurden auf Child-Pugh- Score (CPS), Varizenstatus und die Diagnose hepatozelluläres Karzinom (HCC) korrigiert. Resultate: In der Studienpopulationen fand sich eine CPS Verteilung von A: 4%, B: 46%, und C: 50% und einer medianer MELD Score von 17,5 (IQR: 10,6) ausgewiesen. Die Varizenprävalenz war 73%, 21% der Patienten hatten ein HCC. Insgesamt wurden 86% der Patienten mit PPI behandelt. Bei der ersten Parazentese war die Inzidenz der SBPs 19% (99/520) und 17% (15/87) mit und ohne PPIBehandlung (p = 0,691). Unter den 493 Patienten ohne SBP bei der ersten Punktion war die SBP Inzidenz im Beobachtungszeitrum vergleichbar bei Patienten ohne (0,028 pro Patientenjahr) und mit (0,041 pro Patientenjahr) PPI- Behandlung, mit einem Inzindenz Verhältnis von 1,45 (95% CI: 0,97 – 2,16). Die PPI-Behandlung war weder mit der Entwicklung einer SBP (HR: 1,21; 95% CI: 0,54 – 2,69; p = 0,644) noch, mit einer Reduktion des Transplantationsfreie Überlebenden (HR: 0,84; 95% CI: 0,63 – 1,12; p = 0,233) assoziiert. Konklusionen: Ein Großteil der Patienten mit Leberzirrhose und Aszites werden mit PPI behandelt. Eine PPI Behandlung ist weder mit der Entstehung einer SBP noch mit einer erhöten Mortalität bei Patienten mit Leberzirrhose und Aszites verbunden.