Z Gastroenterol 2014; 52 - P33
DOI: 10.1055/s-0034-1376017

Die nicht variköse obere GI-Blutung – Veränderungen in der Pathogenese Eine retrospektive Analyse 2002 vs. 2012

M Suppan 1, B Stadler 1, D Hubner 1, A Zittmayr 1, W Kranewitter 1, P Knoflach 1
  • 1Klinikum Wels -Grieskirchen, Wels, Austria

Einleitung: Unsere Abteilung betreut die zentrale Endoskopie im Klinikum Wels. Sämtliche Endoskopien werden mit wesentlichen epidemiologischen Daten wie Alters- und Geschlechterverteilung, Blutungsquelle, Begleitmedikation, Vitalparameter, Helicobacter pylori Status, Komplikationen etc. erfasst.

Ziel dieser Studie war es, Änderungen in der Pathogenese der nicht varikösen oberen GI-Blutung zu erfassen. Verglichen werden die Jahre 2002 und 2012.

Methoden: Sämtliche Patienten mit einer nicht varikösen oberen GI-Blutung wurden retrospektiv ausgewertet, es handelt sich um deskriptive statistische Analysen.

Die Ursache der nicht varikösen oberen GI-Blutung wurde genau definiert (eingeschlossen wurden Ulzera ventriculi FI-FII, Ulzera duodeni FI-FII sowie sichtbar blutende Mallory-Weiss Läsionen) und insbesondere der H.p. Status erfasst.

Ergebnisse: 2002 fielen von insgesamt 80 Patienten, 28 Patienten in die Subgruppe Ulcus ventriculi FI-FII, 38 Patienten in die Subgruppe Ulcus duodeni FI-FII und 15 Patienten in die Subgruppe Mallory-Weiss.

Bei 61/80 Patienten waren Informationen zum H.p. Status bekannt, 22 Patienten waren H.p. positiv (20 davon mit Ulkus), 39 Patienten waren H.p. negativ (31 davon mit Ulkus).

2012 fielen von insgesamt 58 Patienten, 19 Patienten in die Subgruppe Ulcus ventriculi FI-FII, 26 Patienten in die Subgruppe Ulcus duodeni FI-FII, und 16 Patienten in die Subgruppe Mallory-Weiss.

Bei 39/58 Patienten waren Informationen zum H.p. Status bekannt, 8 Patienten waren H.p. positiv (7 davon mit Ulcus), 31 Patienten waren H.p. negativ (25 davon mit Ulcus).

Schlussfolgerung: Ulcera duodeni und Ulcera ventriculi FI-FII sind die beiden wesentlichen Entitäten der oberen GI-Blutung. In dem von uns untersuchten Kollektiv hat die Inzidenz der nicht varikösen oberen GI-Blutung zwischen 2002 und 2012 abgenommen, ebenso die H.p. Prävalenz. Bei einer akuten nicht varikösen GI Blutung ist in jedem Fall ein H.p. Status möglichst gleich bei der Akutendoskopie zu bestimmen, um einerseits frühzeitig mit einer Eradikationsbehandlung beginnen zu können und um andererseits zu verhindern, dass Patienten (z.B. durch Nichtzuweisung zur endoskopischen Kontrolluntersuchung) „verloren gehen“.