Z Gastroenterol 2014; 52 - P28
DOI: 10.1055/s-0034-1376012

Kollagene Gastritis: seltene Differenzialdiagnose der chronischen Gastritis

I Hinterberger 1, C Langner 2, U Tomantschger 1, F Siebert 1
  • 1Barmherzige Brüder St. Veit an der Glan, St. Veit an der Glan, Austria
  • 2Medizinische Universität Institut für Pathologie, Graz, Austria

Einleitung: Die 1989 erstmals beschriebene kollagene Gastritis ist ein sehr seltenes Krankheitsbild. Bislang wurden nur 28 Fälle in der Literatur beschrieben. Histologisch findet sich ein Verdicktes Kollagenband (> 10 µm) unterhalb des Oberflächenepithels kombiniert mit einer Entzündungszellinfiltration in der Lamina propria.

Fallbericht: Wir berichten im Folgenden über eine 81-jährige Patientin mit seit Jahren bestehenden abdominellen Beschwerden und Wechselstühlen. Laborchemisch zeigen sich bis auf eine hypoosmolare Hyponatriämie unauffällige Werte. In der Gastroskopie stellt sich ein atrophes Schleimhautbild dar. Histologisch besteht das Bild einer chronischen Gastritis. Unter dem Oberflächenepithel besteht ein signifikant (> 10 µm) verdicktes Kollagenband. Dieses ist immunhistochemisch für Tenascin positiv. Helicobacter pylori ist nicht nachweisbar. Die tiefe Duodenalbiopsie zeigt keinen Hinweis auf eine Zöliakie. Bislang liegt uns nur eine einzelne Kolonbiopsie aus dem Sigma vor, die keinen Hinweis auf eine mikroskopische Kolitis zeigt. Eine Recoloskopie ist geplant, diese ist jedoch zum Zeitpunkt der Abstrakteinreichung noch nicht vorliegend.

Diskussion: Die kollagene Gastritis ist eine sehr seltene Form der chronischen Gastritis. Die Ätiologie und Pathogenese ist weitgehend unklar. Histologisch ist das Krankheitsbild definiert durch eine Verdickung des subepithelialen Kollagenbandes. Endoskopisch gibt es keine spezifischen Charakteristika. Die klinische Symptomatik scheint altersabhängig zu sein. Kinder und Jugendliche präsentieren sich eher mit einer Anämie beziehungsweise Bauchschmerzen. Erwachsene Patienten berichten häufig über Diarrhö, bedingt durch eine häufige Assoziation mit einer kollagenen Kolitis. Erweiternd ist aus diesem Grund auf jeden Fall eine Koloskopie mit Stufenbiopsieentnahme zu empfehlen. Insbesondere auch wegen des höheren Lebensalters und des weiblichen Geschlechts unserer Patientin. Ätiologie und Pathogenese der kollagenen Gastritis sind weitgehend unklar.

Die Koexistenz mit Zöliakie, Schilddrüsenerkrankungen sowie die Dominanz des weiblichen Geschlechts lassen eine autoimmune Komponente vermuten. Die Therapie ist empirisch (Kortikosteroide und glutenfreie Diät zur Symptomlinderung).