Z Gastroenterol 2014; 52 - P25
DOI: 10.1055/s-0034-1376009

Endoskopische Mukosaresektion fokaler Läsionen beim Barrett Ösophagus: Behandlungsergebnisse der letzten 3 Jahre im KH St. Elisabeth

M Seidl 1, M Wappl 1, R Vajczik 1, M Häfner 1
  • 1Krankenhaus St. Elisabeth Wien, Wien, Austria

Einleitung: Die endoskopische Mukosaresektion (EMR) ist mittlerweile Standard in der Behandlung fokaler Läsionen und Frühkarzinome beim Barrettösophagus (BÖ). Das Rezidivrisiko kann durch nachfolgende Radiofrequenzablation (RFA) gesenkt werden. Hier werden Ergebnisse, Komplikationen und das Outcome von Patienten präsentiert, welche an ein kleines, nicht-akademisches Zentrum zur endoskopischen Behandlung fokaler Läsionen bei BÖ überwiesen wurden. Methoden: Von Februar 2010-Oktober 2013 wurden 34 Patienten (21 männlich, 13 weiblich, mittleres Alter 62) mittels EMR (32 mit cap-EMR) behandelt. Basierend auf Biopsien umfassten die Indikationen low grade Dysplasie (LGD, n = 5), high grade Dysplasie (HGD, n = 13) und Adenokarzinom (AC, n = 5). In 11 Fällen führte die Diagnose einer fokalen Läsion bei einer Kontroll-Endoskopie zur Intervention. Alle Eingriffe erfolgten unter Sedierung mit Propofol. Ergebnisse: Alle Läsionen wurden erfolgreich reseziert. 2 Patienten mit Hochrisiko-Läsionen (pT1b (sm3) bzw. pT1m2, pL1) wurden operiert. In 18 Fällen traten kleinere Blutungen intra-interventionell auf, welche alle endoskopisch behoben wurden. Es kam zu keiner Perforation. Bei 23 Patienten gab es eine bioptisch gesicherte Diagnose vor EMR, welche sich in 13 Fällen von der endgültigen Histologie unterschied. In 13 Fällen wurde eine anschließende RFA zur Vermeidung metachroner Läsionen durchgeführt. Die endgültigen Diagnosen waren: AC (n = 9), HGD (n = 10), LGD (n = 8), nicht-dysplastischer BE (n = 6) und 1 Cardia-Type Mucosa. In 6 Fällen wurde nach Detektion einer weiteren Läsion im Rahmen des Follow-up eine zweite EMR durchgeführt. Ein Patient verstarb zusammenhangslos vor der zweiten Intervention. Zusammenfassung: Die EMR ist eine etablierte Methode in der Behandlung fokaler Läsionen bei BÖ. Kombiniert mit RFA kann das Rezidivrisiko gesenkt werden. Unsere Daten zeigen, dass ein kleines, spezialisiertes Zentrum eine beachtliche Anzahl an Interventionen mit guten Ergebnissen erzielen kann. In 57% der Fälle unterschied sich die initiale Histologie von der endgültigen Diagnose. 3 von 13 initial als HGD diagnostizierte Fälle erwiesen sich als AC nach Resektion. Dies spiegelt auch den diagnostischen Wert der EMR wieder