Z Gastroenterol 2014; 52 - P17
DOI: 10.1055/s-0034-1376001

Radiofrequenzablation bei therapierefraktärem Wassermelonenmagen

L Reiter 1, G Reicht 2, M Schumacher 1
  • 1Barmherzige Brüder Graz, Standort Marschallgasse, Innere Medizin I, Graz, Austria
  • 2Barmherzige Brüder Graz, Standort Eggenberg, Innere Medizin II, Graz, Austria

Einleitung: Gastric Antral Vascular Ektasia (GAVE) oder Wassermelonenmagen kann neben der portalen hypertensiven Gastropathie (PHG) eine Magenschleimhautveränderung bei Patienten mit Leberzirrhose und portaler Hypertension sein. Sie unterscheidet sich von letzterer durch die typische Lokalisation im Antrum. Beide Erkrankungen können zu gastrointestinalen Blutungen mit chronischem Blutverlust und Eisenmangelanämie führen. Während die Therapie für die PHG primär die medikamentöse Portaldrucksenkung ist, kann GAVE erfolgreich mittels endoskopischer Verfahren behandelt werden.

Fallbericht: Der 65-jährige Patient war bereits mehrmalig wegen ausgeprägter Blutungsanämien in stationärer Behandlung und erhielt insgesamt sieben Erythrozyten-Konzentrate. Bei Aufnahme in unserem Krankenhaus lag eine schwere hypochrome, mikrozytäre Anämie mit einem Hämoglobin (Hb) von 6,4 g/dl vor. Der Ferritin Wert war auf 3,5 ng/ml erniedrigt. Der Patient klagte über Abgeschlagenheit und Belastungsdyspnoe. An Begleiterkrankungen war eine Leberzirrhose Child-Pugh-Score A auf Boden einer NASH mit portaler Hypertension und Ösophagusvarizen II° sowie ein oral therapierter Diabetes mellitus Typ II und Adipositas erhebbar. Zudem bestand eine Vorhofflimmerarrhythmie unter oraler Antikoagulation, ein arterieller Hypertonus und eine Herzinsuffizienz NYHA III.

Nach hämodynamischer Stabilisierung erfolgte eine gastroskopische Abklärung, welche das typische Bild einer GAVE zeigte. Nach Behandlung mittels Argon Plasma Koagulation (APC) wurde der Patient mit stabilen Hb Werten entlassen.

Eine Kontrolluntersuchung vier Wochen nach dieser Therapie zeigte trotz adäquater parenteraler Eisentherapie eine fortbestehende Blutungsanämie mit einem Hb von 9 g/dl.

Im Rahmen einer neuerlichen Gastroskopie zeigten sich neuerlich ausgeprägte Gefäßektasien im Antrum ventrikuli.

Wir führten komplikationslos eine Radiofrequenzablation (RFA) mit dem fokalen Ablationskatheter (Halo 90 Ultra, Covidien) durch.

Zusammenfassung: RFA ist ein in Österreich neu eingesetztes Verfahren zur Behandlung von GAVE und wurde bis November 2013 laut Hersteller des einzigen verfügbaren Katheters, nur in einem weiteren österreichischen Krankenhaus angewandt.

Es handelt sich dabei um eine sichere und effektive Methode zur Therapie transfusionsbedürftiger Anämien verursacht durch GAVE, welche auch bei Versagen einer APC Therapie erfolgreich eingesetzt werden kann.