RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0034-1375729
Der transperineale Ultraschall zur Messung der Cervixlänge bei Schwangeren im Allgemeinen und im Besonderen bei Cervixinsuffizienz – Ein Vergleich des transabdominalen und transperinealen Verfahrens als Alternativen zum transvaginalen Verfahren
Zielsetzung:
In der Diagnostik der Cervixlängenmessung bei Schwangeren stellt der transvaginale Ultraschall den Goldstandard dar. Aufgrund von Nachteilen wie einem potentiell erhöhten Infektionsrisiko, einer geringeren Akzeptanz seitens der Patientinnen sowie einer längeren Untersuchungsdauer sollen der transabdominale und transperineale Ultraschall als mögliche Alternativen zum Goldstandard untersucht werden.
Methoden und Patienten/Materialien:
Das Studienkollektiv umfasste 33 Schwangere mit und 28 ohne Cervixinsuffizienz zwischen der 16. und 35. SSW, die von einem DEGUM II-zertifizierten Untersucher vermessen wurden. Die statistische Auswertung erfolgte bezüglich der Vergleichbarkeit, der Reliabilität und der Befindlichkeit während der drei Verfahren.
Resultate:
Der transabdominale Ultraschall zeigt eine geringe Übereinstimmung mit dem transvaginalen Ultraschall (Lin's rho = 0,578). Der transperineale Ultraschall hingegen weist eine hohe Übereinstimmung (Lin's rho = 0,922), eine Präferenz in Bezug auf die Befindlichkeit (p = 0,00068) und eine akzeptable Reliabilität (ICC= 0,942) auf. Bei Betrachtung der Untergruppen – Schwangere mit und ohne Cervixinsuffizienz – wird die statistische Aussagekraft durch die geringe Fallzahl geschmälert.
Diskussion:
Das transabdominale Verfahren ist zur Cervixmessung ungeeignet. Der transperineale Ultraschall bietet neben guten Messergebnissen durch die Vermeidung eines Cervixkontaktes mit der Sonde, einer besseren Befindlichkeit und einem verbesserten Untersuchungsablauf zusätzlich Vorteile gegenüber dem transvaginalen Verfahren. Ermöglicht die Ausbildung der Untersucher eine adäquate Perinealsonografie, stellt der transperineale Ultraschall eine gute Alternative dar. Da er noch geringe Messungenauigkeiten aufweist, empfehlen wir dieses Verfahren momentan nur bei Schwangeren mit einer Cervixlänge über 2,5 cm. Um genauere Aussagen zur Gruppe der Cervixinsuffizienz zu treffen müssen breiter angelegte Studien mit einem größeren Patientenkollektiv durchgeführt werden.