physiopraxis 2014; 12(04): 56-61
DOI: 10.1055/s-0034-1375595
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17 April 2014 (online)

Tag der Sonne – Zeit, den Vitamin-D-Speicher aufzufüllen

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Abb.: drubig-photo/fotolia.com

Ohne sie wäre das Leben auf der Erde unmöglich, es wäre kalt und dunkel und es gäbe kein Klima. Die Rede ist von der Sonne. Der 3. Mai ist ihr gewidmet, das Umweltprogramm UNEP der Vereinten Nationen hat ihn als internationalen Tag der Sonne auserkoren. Rund um diesen Tag gibt es viele Aktionen, die über Energieversorgung durch erneuerbare Energien aufklären und so den Ausbau von Solarenergie fördern.

Am 3. Mai können wir aber nicht nur Solaranlagen und Sonnenenergie einen Gedanken schenken, sondern uns auch darauf besinnen, was die Sonne unserer Gesundheit Gutes tut: Sie sorgt dafür, dass unser Körper Vitamin D bilden kann. Wie wichtig dies für unsere Gesundheit ist, machte Prof. Dr. Jörg Spitz auf dem physiokongress im Januar deutlich. Ein Vitamin-D-Mangel begünstigt Knochen- und Atemwegserkrankungen, Rheuma, Diabetes, Herzinfarkte und Krebs. In seinem Buch „Vitamin D – Das Sonnenhormon für unsere Gesundheit und der Schlüssel zur Prävention“ stellt der Präventionsund Ernährungsexperte unter anderem eine Studie vor, bei der 512 Frauen zehn Jahre lang nach einer Brustoperation wegen eines Mammakarzinoms untersucht wurden. Ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel erhöhte das Risiko für eine Metastasierung um 94 % und für einen vorzeitigen Tod um 73 %. Zum Typ-2-Diabetes zitiert Prof. Dr. Spitz beispielsweise eine amerikanische Studie, an der 15.000 Menschen teilnahmen. Sie zeigt, dass das Risiko für einen Typ-2-Diabetes um das Doppelte erhöht ist, wenn ein Vitamin-D-Mangel besteht.

90 % der Deutschen leiden – zumindest im Winter – unter einem zu niedrigen Vitamin-DSpiegel. Prof. Dr. Spitz führt dies darauf zurück, dass sehr viele Menschen in Gebäuden arbeiten und kaum Zeit in der Sonne verbringen. Wenn sie im Freien sind, cremen sie sich ein oder schützen sich durch Kleidung vor den Strahlen. Ein wesentlicher Faktor sei auch die geografische Lage des Wohnortes. Wer nördlich des 40. bis 45. Breitengrades wohnt – grob gesagt nördlich der Alpen – hat von November bis Februar selbst bei Sonnenschein keine Chance, Vitamin D in der Haut zu bilden. Das Sonnenlicht ist nicht kräftig genug. Daher ist es umso wichtiger, in den restlichen Monaten den Vitamin-D-Speicher aufzufüllen: Wer über die Mittagszeit für 10 bis 15 Minuten zumindest die entblößten Arme und Beine der Sonne entgegenstreckt, tankt seinen Speicher auf. Natürlich nur, wenn er auf Sonnencreme verzichtet. Denn bereits Lichtschutzfaktor 8 reduziert die Vitamin-D-Produktion um 97,5 %, Lichtschutzfaktor 15 um 99,9 %.

brk

→ Wer mehr zum Thema wissen möchte, kann sich auf der Internetseite der Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention, die Prof. Dr. Spitz ins Leben gerufen hat, informieren: www.dsgip.de.