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DOI: 10.1055/s-0034-1375459
Inzidenz der „erblichen Belastung für Brust- und Eierstockkrebs“ bei Mammakarzinompatientinnen in Nordrhein-Westfalen
Zielsetzung:
Ziel der Untersuchung ist die Bestimmung der Inzidenz von Mammakarzinompatientinnen mit einer erblichen Belastung für Brust- und Eierstockkrebs nach den Einschlusskriterien des Deutschen Konsortiums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs aufweisen. Hierzu wurde die „Checkliste zur Erfassung einer erblichen Belastung für Brust- und Eierstockkrebs“ (http://www.aekwl.de/index.php? id = 1788) von acht Brustzentren in Nordrhein-Westfalen ausgewertet.
Materialien und Methoden:
Insgesamt standen aus den acht zertifizierten Brustzentren Wesel, Wuppertal, Bonn, Unna, Oberhausen, Solingen, Köln/Frechen und Moers für das Jahr 2013 1.148 Checklisten zur Erfassung einer erblichen Belastung für Brust- und Eierstockkrebs zur Auswertung zur Verfügung.
Ergebnisse:
Die Inzidenz einer erblichen Belastung für Brust- und Eierstockkrebs liegt in Nordrhein-Westfalen bei 21%. Die beiden häufigsten erfüllten Einschlusskriterien stellen dabei die Mammakarzinomerkrankung einer Patientin mit Erstdiagnose (ED) > 50. Lebensjahr (LJ) in Kombination mit einer Brustkrebserkrankung der Schwestern/Töchter nach dem 50. LJ (80%) bzw. < 51. LJ (77%) dar. Weiterhin häufig sind die Kombinationen Mammakarzinomerkrankung bei der Patientin ED vor dem 51. Lebensjahr (LJ) und > 50. LJ in Kombination mit Mammakarzinomerkrankungen einer Angehörigen > 50. LJ (39% und 38%) bzw. < 51. LJ (24% und 25%) der mütterlichen Linie.
Zusammenfassung:
Hiermit konnte erstmals die Annahme einer rund 20%igen Inzidenz der erblichen Belastung für Brust- und Eierstockkrebs für Mammakarzinompatientinnen in Deutschland bestätigt werden. Die interdisziplinäre Beratung und das Angebot zur Gentestung ermöglicht den Gesunden und Erkrankten in betroffenen Familien die präventiven und therapeutischen Angebote des Deutschen Konsortiums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs in Anspruch zu nehmen.