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DOI: 10.1055/s-0034-1375425
Melanom der Mamma in der Gravidität
Einführung: In Mitteleuropa beträgt die Inzidenz für ein Melanom 12 Fälle pro 100.000 Einwohner/Jahr, bis zu 10% der Melanome tretenden erblich belasteten Familien auf. Haupt-Risikofaktor ist die UV-Belastung, toxische oder endokrine Einflüsse wie Kontrazeptiva oder Gravidität werden kontrovers diskutiert (S3 LL 2012).
Kasuistik: Wir berichten über eine 34-jährige Gravida II Para I, bei der in der 27. SSW stanzbioptisch ein triplenegatives Mammakarzinom rechts diagnostiziert wurde. Sonographisch zeigte sich ein Herdbefund von 23 × 17 × 12 mm Größe bei 12Uhr mit Satellitenherd bei 1 Uhr mit unauffälligen axillären Lymphknoten. Nach Segmentresektion rechts mit Rotationslappenplastik und Sentinel-LNE wurde histologisch an dem Herdbefund die Diagnose eines Melanoms gestellt. Das wegen der bestehenden Schwangerschaft durchgeführte Ganzkörper-MRT erbrachte metastasenverdächtige Befunde im Bauchraum. Nach Absprache zwischen Gynäkologie/Geburtshilfe, Neonatologie und Dermatologie erfolgte die Entbindung der Patientin in der 32. SSW. Eine erneute Mamma-OP bei bereits vorhandenem Lokalrezidiv mit dem Ziel der R0-Resektion sowie eine Laparotomie wurden durchgeführt. Noch während des stationären Aufenthaltes traten neue Metastasen an weiteren Lokalisationen auf. Das Primum konnte nicht geklärt werden. Unverzüglich begann die Dermatologie mit der palliativen systemischen Gabe von Zelboraf. Aktuell besteht nach 9 Monaten stable disease.
Schlussfolgerung: Das Melanom der Mamma in Graviditate ist selten (kein Eintrag in PubMed, Stand 03/2014). Nach histologischer Diagnose sollte die interdisziplinäre Therapie unverzüglich eingeleitet werden.