Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A49
DOI: 10.1055/s-0034-1375408

Langzeitüberleben nach Resektion von multiplen Lungenmetastasen beim Mammakarzinom

V Hanf 1, S Strobel 1
  • 1Klinikum Fürth, Brustzentrum, Fürth, Deutschland

Eine 64-jährige Patientin stellte sich mit multiplen Lungenfiliae in beiden Lungenlappen bei progredientem HER2 positivem Mammakarzinom unter laufender Zweitlinientherapie mit Xeloda/Hercpetin vor. CT-morphologische zeigte sich eine polytope Lungenmetastasierung mit zehn Metastasen. Auf ausdrücklichen Wunsch der Patientin erfolgte in zwei Sitzungen die antero-laterale Thorakotomie mit Wedgeresektionen und Lymphknotenexstirpation nach Narunke zunächst rechts, dann links im Abstand von sechs Wochen. Insgesamt wurden vierzehn Metastasen entnommen. Histologisch lag bei elf der vierzehn Metastasen eine R0-Resektion vor, drei Metastasen waren histologisch randbildend. Eine postoperative HER2-Blockade wurde von der Patientin abgelehnt. Eine antihormonelle Therapie mit Anastrozol wurde durchgeführt und wird bis heute eingenommen.

Ergebnis:

Nach Metastasenresektion kam es in diesem ungewöhnlichen Krankheitsverlauf zu einem rezidivfreien Langzeitüberleben von bislang sechs Jahren. Im Langzeitverlauf kam es zu keiner Einschränkung der Lungenfunktion. Unsere Hypothese besteht darin, dass die erhebliche Reduktion der Tumorlast zu einem guten Ansprechen auf die antihormonelle Therapie geführt haben dürfte.