Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0034-1375396
Impact von Information auf Selbstkompetenz und subjektive Sicherheit – Wie bewerten und verarbeiten Brustkrebspatientinnen vom Krebsinformationsdienst vermittelte Informationen?
Hintergrund: Brustkrebspatientinnen haben ausgeprägten Informationsbedarf. Sie stellen über 20% der Klientel des KID. Günstige Effekte von bedarfsorientierten, empathisch vermittelten Informationen auf Krankheitsbewältigung und Selbstkompetenz sind empirisch belegt. Eine 2011 durchgeführte Befragung von Nutzern des telefonischen KID-Beratungsdienstes untersuchte den Impact der vermittelten Informationen auf affektive Endpunkte.
Methoden: An der schriftlichen Befragung beteiligten sich 3658 Anrufer. Erhoben wurden neben dem allgemeinen Informations- und Beteiligungswunsch die konkreten Informationsbedürfnisse, die Zufriedenheit mit dem Gespräch sowie dessen subjektiver Impact. Die vorgestellte Auswertung betrachtet für die Brustkrebspatientinnen im Befragungskollektiv (22%) insbesondere die Ergebnisse in den Items Verstehen der Optionen, Einordnung von (Vor)information, Orientierung, subjektive Sicherheit und Vertrauen in die Versorgung.
Ergebnisse: Die Angaben von 816 Brustkrebspatientinnen im medianen Alter von 57 Jahren waren auswertbar. Das Informations- und Beteiligungsinteresse war mit 88/85% Vollzustimmung zu den Items „alles wissen“ und „Beteiligung in medizinischen Entscheidungen“ hoch. Häufigste Anliegen an den KID waren individuelle Information und Entscheidungshilfe (94/58%). Über 90% der Patientinnen mit diesen Anliegen gaben an, dass die vermittelten Informationen ihnen gut/sehr gut weitergeholfen haben. Bei den Impact-Items Orientierung zur Erkrankung und zu Versorgungsangeboten, Einordnung von Vorinformationen und Verständnis der Optionen betrug die Zustimmung 67 – 75%. Hohe Bewertung in wissensorientierten Impact-Items korrelierte mit deutlicher Reduktion von Ängstlichkeit und Gewinn an subjektiver Sicherheit bezüglich der Versorgung.
Schlussfolgerung: Gespräch und vermittelte Informationen wurden mehrheitlich als hilfreich wahrgenommen und verarbeitet. Zugewinn an Verständnis bezüglich der Erkrankung, der Optionen und des ärztlichen Handelns zeigte deutliche positive Effekte auf affektive Endpunkte und Vertrauen in die behandelnden Ärzte.