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DOI: 10.1055/s-0034-1375021
Vergleichbarkeit von HbA1c-Bestimmungen mit drei verschiedenen Methoden an vier regionalen Standorten 2013
Fragestellung: HbA1c ist der wichtigste Surrogatparameter zur Behandlungsqualitiät des Diabetes mellitus (DM) und darf seit 2010 auch zur Diabetesdiagnose verwendet werden. Wir untersuchten die Vergleichbarkeit von 3 HbA1c Bestimmungsmethoden.
Patienten und Methoden: Die HbA1c Bestimmung erfolgte bei 50 Gesunden und 24 DM Patienten (HbA1c 6,6 – 9,9% n = 12; HbA1c > 10% n = 12) mit drei Methoden (TOSOH G8, VARIANT II turbo, COBAS INTEGRA) an allen vier Standorten in der Region. Alle Methoden sind IFCC-Standardisiert und alle Geräte haben das Ringversurchszertifikat.
Ergebnisse: Der Mittlere HbA1c Gesunder war: TOSOH G8 (Poliklinik) 5,69 ± 0,31% (Normbereich 5,07 – 6,31%); TOSOH G8 (Zentrallabor) 5,51 ± 0,34% (NB 4,83 – 6,19%), VARIANT 5,23 ± 0,34%; (NB 4,55 – 5,91%); COBAS 5,55 ± 0,31% (NB 4,93 – 6,17%). Alle Unterschiede sind signifikant (p = 0,001).
Der mittlere Hba1c-Wert der Patientengruppe mit leicht bis deutlich erhöhtem HbA1c war: TOSOH G8 (P) 7,55 ± 0,91%; TOSOH G8 (Z) 7,41 ± 0,95%; VARIANT 7,00 ± 0,90%; COBAS 7,48 ± 1,07%. Differenzen signifikant außer TOSOH G8 (P) vs. COBAS (p = 0,8).
Der mittlere Hba1c-Wert der Patientengruppe mit stark erhöhtem HbA1c war: TOSOH G8 (P) 11,55 ± 1,84%; TOSOH G8 (Z) 11,50 ± 1,83%; VARIANT 10,75 ± 1,60%; COBAS 11,45 ± 1,50%. Differenzen TOSOH G8 (P) vs. VARIANT und COBAS vs. VARIANT signifikant.
Schlussfolgerung: Der mittlere HbA1c-Wert schwankt zwischen den vier Laboratorien um absolut 0,5%. Das hat Konsequenzen für die Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Diabetes mellitus. Der mittlere Normwerte mit TOSOH ist von 2011 bis 2013 von 5,55 auf 5,69% gestiegen. Damit setzt sich der schon früher beschriebene Shift im Normbereich fort. Unadjustierte HbA1c-Werte sind für Diagnostik und Therapiekontrolle nicht geeignet.