Fragestellung: Die Studie untersucht die Assoziation von Schlafqualität und Glukosemetabolismus bei Frauen nach Gestationsdiabetes (GDM), einer Typ-2-Diabetes-Risikogruppe.
Methodik: Im Rahmen der PPS-Diab Studie wurden im Zeitraum 11/2011 – 05/2013 Frauen im ersten Jahr nach Entbindung untersucht. Folgende Daten wurden erhoben: Anamnese, Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI), körperliche Untersuchung, Laboruntersuchungen, 5-Punkt-oraler-Glukose-Toleranztest (oGTT) mit Insulinmessungen für die Berechnung des Matsuda Insulinsensitivitäts-Index und der Insulinsekretion. Statistische Analysen erfolgten mit R Version 3.01 und SAS Version 9.2 mittels Mann-Whitney-U-Test, Spearman Korrelationskoeffizient und linearen Regressionsmodellen.
Ergebnisse: 91 Probandinnen, 2/3 nach GDM (63,9% insulinpflichtig) und 1/3 Kontrollen nach normoglykämer Schwangerschaft, wurden in die Analysen eingeschlossen. Kein signifikanter Unterschied zeigte sich hinsichtlich des Alters (35,6 ± 3,6; 35,5 ± 4,2 Jahre) oder des mittleren BMI (26,6 ± 6,2; 24,3 ± 4,7 kg/m2) zwischen Fällen und Kontrollen, aber für 2-Stunden-Plasmazucker (116,0 (100,0 – 133,0); 87,0 (82,0 – 108,0), p < 0,0001) und Matsuda Index (4,0 (2,9 – 6,3); 7,3 (4,8 – 9,5), p = 0,0002). Eine signifikante Korrelation zwischen dem Wert des PSQI Fragebogen und dem 2-Stunden-Plasmazucker im oGTT bzw. dem Matsuda Index bestand nur für die Frauen nach GDM (p = 0,0012; p = 0,0050), nicht aber für Kontrollen (p = 0,2166; p = 0,0906). Für die Insulinsekretion wurde in beiden Gruppen keine signifikante Korrelation gefunden (p = 0,7166; p = 0,2420). In einem multivariaten linearen Regressionsmodell, adjustiert für Alter, BMI und Zeit seit Entbindung, konnte der Zusammenhang zwischen dem PSQI Wert und dem 2-Stunden-Plasmazucker im oGTT bestätigt werden (p = 0,0415).
Schlussfolgerung: Diese Daten weisen darauf hin, dass eine Intervention in dem Bereich Schlafqualität möglicherweise konventionelle Ansätze in der Prävention von Typ-2-Diabetes bei Risikogruppen sehr gut ergänzen könnte.