Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PA20
DOI: 10.1055/s-0034-1374245

Spezialisierte ambulante Palliativversorgung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Hessen: Prozess und Konzeption als Grundlage für Vertragsgestaltung und Umsetzung

M Hach 1, I Hornke 1, S Becker 2, H Fiedler 2, T Voelker 3, M Nathrath 3, A Reiter 4, T Klingebiel 5
  • 1Fachverband SAPV Hessen e.V., Wiesbaden, Deutschland
  • 2Kinderpalliativteam Südhessen, Frankfurt, Deutschland
  • 3Klinik für Pädiatrische Hämatologie u. Onkologie, Kassel, Deutschland
  • 4Zentrum für Kinderhämato/onkologie Gießen-Marburg, Gießen, Deutschland
  • 5Johann Wolfgang Goethe Universität, Kinder- und Jugendmedizin, Frankfurt, Deutschland

Hintergrund „Dabei sind die besonderen Belange von Kindern zu berücksichtigen.“ Dieser Satz aus dem Gesetzestext zur SAPV von 2006 erfordert Lösungen. In der Gesetzesbegründung wird ergänzt, dass eine flächendeckende Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung als Ziel besteht. Eine Klärung hierzu, welche die zu berücksichtigenden besonderen Belange der Kinder sind, erfolgte bisher nicht im Gesetz oder den nachfolgenden Regelungen. Dies erfordert auf dem Weg zur Umsetzung eine konsensuale Klärung zwischen potentiellen Leistungserbringern, Kostenträgern und sozialpolitisch Verantwortlichen. Die Vorschrift zu Vertragsabschlüssen in diesem Kontext (§132 d SGB V) verweist diese auf die Landesebene.

Vorgehen: In einem Zusammenspiel zwischen der nationalen Kooperation in der AG Kinder und Jugendliche der DGP, einem hessenweiten Netzwerk zu diesem Thema und regionalen Runden Tischen in den 3 Regierungsbezirken des Landes wurde 2009 beginnend ein Prozess durchlaufen, in dessen Folge seit Anfang 2012 ein erstes KinderPalliativTeam in Südhessen seinen Dienst aufnehmen konnte. Eine flächendeckende Strukturentwicklung als Ziel wurde mit den GKV-Vertretern und dem Hessischen Sozialministerium angestrebt. Hierzu wurde ein Konzept erstellt, das allen Beteiligten Anfang 2012 als Planungsgrundlage vorgestellt wurde. Zusammen mit der Initiative auf der Bundesebene durch DGP, DHPV und GKV-SpV konnten als Ergebnis bis zum Beginn 2014 erfolgreich Verträge zur zukünftig flächendeckenden Sicherstellung der Leistungen der SAPV für Kinder und Jugendliche in Hessen verhandelt werden. Konzept und Vorgehen werden dargestellt.

Ergebnis: Im Zusammenwirken mit Landesverwaltung, Kostenträgern und Leistungserbringern der SAPV auf Landesebene und mit DGP und DHPV konnte der Fachverband der SAPV-Leistungserbringern in Hessen erfolgreich eine vertragliche Voraussetzung und die Grundlage zur Umsetzung der SAPV für Kinder und Jugendliche im ganzen Bundesland ermöglichen.