Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - V135
DOI: 10.1055/s-0034-1374198

Unterstützung der Selbstbestimmung am Lebensende: Empowerment für Patienten in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) – das BMBF-Projekt „Cicely“

V Gerdes 1, ST Simon 1, 2, A Pauls 3, H Rolfes 1 C Scheve 1, 3im Namen des Projektkonsortiums Cicely
  • 1Institut für Palliative Care (ipac) e.V., Oldenburg, Deutschland
  • 2Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin, Klinisches Studienzentrum Palliativmedizin, Köln, Deutschland
  • 3Evangelisches Krankenhaus Oldenburg, Palliativzentrum, Oldenburg, Deutschland

Ziel: Empowerment und Coaching sind edukative Hilfeleistungen für Patienten und Angehörige zur Förderung der Selbstbestimmung. Das Ziel war die Erfassung und Beschreibung von existierenden Empowermentkonzepten in der Palliativversorgung.

Methodik: Mittels einer selektiven Literaturrecherche in medizinischen Datenbanken (u.a. Pubmed) und im Internet wurde nach Empowermentkonzepten recherchiert. Zusätzlich wurde eine Fragebogenerhebung in verschiedenen Kategorien (u.a. Demografie und Empowerment) mit 33 Items (geschlossenen und offenen Fragen) durchgeführt. Es wurden Pflegende von sechs SAPV-Teams aus Niedersachsen zur Teilnahme aufgefordert. Hierbei stand eine breite geografische Verteilung im Vordergrund. Die Analyse erfolgte deskriptiv, die offenen Fragen wurden inhaltsanalytisch ausgewertet. Das Projekt „Cicely“ wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF, Nr. 16SV5895, 2012 – 2015) gefördert.

Ergebnisse: In den in der Literatur beschriebenen Empowermentkonzepten wurden insbesondere eine umfassende Aufklärung und schriftliche Informationen, eine telemedizinische Unterstützung und professionelle Anleitung zum eigenständigen Symptommanagement als wesentliche Aspekte edukativer Hilfeleistungen für Patienten und Angehörige in der Palliativversorgung identifiziert. Bei der Fragebogenerhebung nahmen 14 Pflegende teil (Rücklaufquote 11%). 13/14 der Befragten stimmten der Aussage zu bzw. voll zu, dass technikbasierte, auf die Krankheit bezogene Schulungen für die Förderung der Selbstkompetenz (Empowerment) der Patienten und ihrer Angehörigen im ambulanten Bereich sinnvoll sind (Begründung u.a.: Stärkung von Selbstwertgefühl und Sicherheit).

Schlussfolgerung: Zur Unterstützung der Selbstbestimmung am Lebensende konnten relevante Aspekte für Empowermentkonzepte identifiziert werden. Die von den Teilnehmenden befürworteten technikbasierten Schulungen könnten die Selbstkompetenz der Patienten und Angehörigen fördern und so die Palliativversorgung optimieren.