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DOI: 10.1055/s-0034-1374082
Implementierung von Palliative Care in einer Bonner Pflegeeinrichtung
Wie wird heute Hospizkultur und Palliativbetreuung in stationären Altenpflegeinrichtungen gelebt? Laut statistischem Bundesamt wird dort die überwiegende Anzahl pflegebedürftiger Menschen versorgt und betreut (2011).
30% der BewohnerInnen versterben innerhalb der ersten drei Monate (Gronemeyer & Heller 2008), 60% innerhalb eines Jahres nach Aufnahme in ein Heim (Daneke 2009). Welche Bedarfe und Wünsche haben die dort tätigen Pflegekräfte, die pro Jahr durchschnittlich neun sterbende Menschen betreuen (Brüll, 2004)? Welche vom Gesetzgeber bereitgestellten Versorgungsstrukturen (§39a & §37b SGBV) werden bereits genutzt? Wie schätzen die Pflegekräfte ihre palliative Kompetenz ein und woran hapert es im Alltag?
Im Rahmen eines Projekts mit dem Titel „Leben bis zuletzt. Implementierung von Palliative Care in einer Bonner Altenpflegeinrichtung“, wurde den Fragen mittels eines speziell für diesen Bereich entwickelten Fragebogens nachgegangen. Erste Auswertungen (n = 25, Rücklaufquote 26,25%) zeigen, dass für die meisten Mitarbeiter der Einrichtung das Thema Sterben, Tod und Trauer an Bedeutung zunimmt. Dabei fühlen sie sich auf den Umgang mit sterbenden Bewohnern und deren Angehörigen ausreichend vorbereitet, in der konkreten Versorgung aber nicht ausreichend unterstützt. Interessant war die durchaus positive Selbsteinschätzung pflegepraktischer, edukativer und beratender Kenntnisse und Fertigkeiten in der Versorgung von BewohnerInnen mit palliativen Bedarfen bei gleichzeitig gering eingeschätzter Kompetenz, palliative Netzwerkpartner in die Versorgung zu integrieren. Dabei ist das Interesse, spezialisierte Dienste in die palliative Versorgung der BewohnerInnen einzubinden, groß.
Ausgehend von diesen Ergebnissen wird derzeit ein Implementierungskonzept entwickelt, welches neben dem Erhebungstool und den Ergebnissen der Fragebogenauswertung differenziert vorgestellt werden soll.