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DOI: 10.1055/s-0034-1373607
Dosisreduktion anhand der Modifikation der Belichtungsparameter am neonatalen Thoraxphantom
Die empfohlenen Dosiswerte für Thoraxaufnahmen von Neonaten entstammen der Ära vor Einführung der Digitaltechnik. Ziel war die Erprobung unterschiedlicher Belichtungsparameter zum Erreichen einer Dosisreduktion bei Anwendung der digitalen Röntgentechnik.
Es wurden 88 Aufnahmen eines neonatalen Thoraxphantoms mit einem digitalen Flachbilddetektor angefertigt. Es wurde eine Gruppe mit niedriger Röhrenspannung (40, 44,50 kV) und eine mit der üblichen Röhrenspannung (57, 63, 66, 70 kV) gebildet. Zur Variation der Dosis wurden mAs-Einstellungen gewählt (1,12 mAS bis 10,12 mAS). Die Organdosen wurden für die jeweiligen Parameter abgeschätzt. Für die Bestimmung der objektiven Bildqualität wurden für alle Bilder 9 Kontrast-Rausch (CNR) Verhältnisse ermittelt, 7 Dichtewerte bestimmt und 4 Kontraste berechnet. Die subjektive Bildqualität wurde anhand eines Fragebogens durch 3 Radiologen beurteilt und die Interraterreliabilität bestimmt. Es erfolgte ein Vergleich aller Kriterien in beiden Gruppen.
Von 9 CNR Werten zeigten 7 signifikant höhere Werte in der Normalenergiegruppe (p < 0,05) und 2 keinen signifikanten Unterschied. Die 4 Kontrastwerte zeigten signifikant höhere Werte in der Normalenergiegruppe (p < 0,05). Die Dichtewerte waren in der Niedrigenergiegruppe signifikant höher, hatten aber eine breitere Streuung. Die Organdosis (mSv) war in der Niedrigenergiegruppe (Mittelwert 0,0058 +/-SD 0,0047) im Vergleich zur Normalenergiegruppe (Mittelwert 0,00814 +/-SD 0,00389) signifikant niedriger (p < 0,05). Die subjektive Bildbewertung unterschied sich in einem Bewertungskriterium zugunsten der Niedrigenergiegruppe, war insgesamt aber homogen. Die Interraterreliabilität war hoch (Kronbach alpha=0,8).
Die Studie zeigt, dass eine potentielle Dosisreduktion bei Thoraxaufnahmen des Neonaten mit Senkung der Organdosis durch Senkung der Röhrenspannung und Anpassung der mAS Werte möglich ist. Hierbei ist kein signifikanter Unterschied in der subjektiven Bildbewertung entstanden.