Rofo 2014; 186 - WI_PO34
DOI: 10.1055/s-0034-1373595

Photoakustische Detektion von Sentinel-Lymphknoten und ihre fluoreszenzgestützte Resektion im Plattenepithelkarzinommodell der Maus

C Heneweer 1, NM Purcz 2, M Schwann 2, A Rohwedder 3, L Baltz 1, L Purcz 2, Y Acil 2, O Jansen 1, J Wiltfang 2
  • 1UKSH, Campus Kiel, Klinik für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
  • 2UKSH, Campus Kiel, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Kiel
  • 3UKSH, Campus Kiel, Sektion für Molekulare Onkologie, Kiel

Die radioaktive Sentinel-Lymphknoten-Detektion ist ein Routineverfahren z.B. bei Plattenepithelkarzinomen der Haut. Inwiefern eine photoakustische Sentinel-Detektion mit simultaner morphologischer Beurteilung bei oralen Plattenepithelkarzinomen möglich ist, wurde in der vorliegenden Studie im Mausmodell untersucht. Als Kontrastmittel wurde Indozyaningrün (ICG) gewählt, das sich sowohl photoakustisch als auch fluoreszenzoptisch nachweisen lässt.

Die photoakustischen Spektren unterschiedlicher Konzentrationen von ICG wurden in einem Phantom aufgenommen. Zur Tumorinduktion wurden SCC-9-Zellen in den Mundboden von 8 Nacktmäusen injiziert. Drei Wochen nach Tumorinduktion wurden 5 µl ICG sonografisch kontrolliert in die Tumorregion injiziert und photoakustische Spektren der zervikalen Lymphknoten nach 10, 20 und 30 min aufgenommen. Die photoakustischen Daten wurden mittels eines Fluoreszenz-Operationsmikroskops validiert.

In vitro zeigte sich eine logarithmische Korrelation der ICG-Konzentration und der photoakustischen Signalstärke. Die zervikalen Lymphknoten waren z.T. deutlich vergrößert. Nach ICG-Applikation fand sich ein signifikanter Signalanstieg in den Lymphknoten im Vergleich zum Ausgangswert und zum umgebenden Gewebe, wobei eine relativ große Variabilität auffiel. Außerdem führten bereits geringe Abweichungen bei der Injektion zu einer subkutanen Verteilung des ICG. Die photoakustisch detektierten Lymphknoten ließen sich fluoreszenzoptisch unter dem Operationsmikroskop als ICG-positiv verifizieren und problemlos resezieren.

Prinzipiell ist eine photoakustische Sentinel-Lymphknoten-Detektion mit paralleler morphologischer Beurteilung und anschließender fluoreszenzgestützter Resektion im oralen Plattenepithelkarzinommodell der Maus möglich. Eine genaue Kontrolle der Injektionsstelle z.B. durch ultraschallgestützte Injektion ist aufgrund der kleinen anatomischen Verhältnisse nötig.

*Authors contributed equally