Rofo 2014; 186 - VO407_1
DOI: 10.1055/s-0034-1373419

Orale Brause-Applikation als einfache und effektive Methode für eine verbesserte Beurteilbarkeit des Ösophagus in der thorakalen Computertomografie

A Keulers 1, AH Mahnken 1
  • 1Universitätsklinikum Marburg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Marburg

Zielsetzung:

Qualitative und quantitative Analyse des ösophagealen Lumens und der diagnostischen Beurteilbarkeit des Ösophagus nach oraler Brause-Applikation in der thorakalen Computertomografie (CT).

Material und Methodik:

Im Rahmen der Standardvorbereitung ihrer Thorax-CT erhielten 120 Patienten (60,5 ± 13Jahre; 65 Männer; 55 Frauen) 4 mg eines aromatisierten, frei erhältlichen Brausepulvers. Nach oraler Applikation wurde das Pulver auf Kommando entweder 60, 30 oder 10 Sekunden (s) vor dem Scan-Start geschluckt (40 Patienten/Gruppe).

In der CT Ausmessen des inneren ösophagealen Lumens auf drei verschiedenen Höhen: proximal (BWK 1/2), mittig (Carina; BWK 5/6) und distal (BWK 11/12). Ermittlung von Flächenäquivalenten sowie des maximalen inneren Durchmessers und anschließend statistische Analyse mittels ANOVA. Bestimmung der frei einsehbaren und beurteilbaren Ösophagusanteile prozentual zur Gesamtlänge. Die Ergebnisse wurden jeweils intra-individuell mit Voruntersuchungen ohne Brause-Applikation sowie interindividuell zwischen den Gruppen verglichen.

Ergebnisse:

Die Distension des Ösophagus war nach orale Brause-Applikation in allen 3 Gruppen signifikant größer (p < 0,001) mit einem mittleren inneren Lumen von 2,2cm2 im Vergleich zu 0,5 cm2 in den Voraufnahmen. Der erweiterte innere Durchmesser führte zu einer signifikant verbesserten Beurteilbarkeit des Ösophagus (p < 0,05), wobei nach Brause-Applikation im Mittel 79% des Ösophagus vollständig zu evaluieren waren im Gegensatz zu 42% ohne Brause. Die größte Distension erreichte die Brause-Applikation 10s vor dem Scan Start mit einem mittleren inneren Lumen von 3,3cm2 im Vergleich zu 2,1 cm2 bei 30 s und 1,3 cm2 bei 60 s.

Schlussfolgerungen:

Die orale Brause-Applikation führt zu einer signifikant höheren ösophagealen Distension und einer signifikant verbesserten ösophagealen Beurteilbarkeit. Die zumeist eingeschränkte Evaluation des Ösophagus in der Thorax-CT kann mithilfe dieser einfachen und gut tolerierten Vorbereitung effizient verbessert werden.

E-Mail: keulers@med.uni-marburg.de