Differenzierung Arthrose/Arthritis

Bei einer Arthritis gilt der primäre Angriff des Krankheitsgeschehens der Synovialmembran, wodurch es zu einer Synovialitis kommt, es entsteht eine sog. Synovialisarthropathie. Bei der Arthrose liegt der Primärschaden im Knorpel, es entwickelt sich eine sog. Chondroarthropathie. Gelenkerkrankungen, bei denen früh sowohl eine Arthritis als auch ein Knorpelschaden auftreten (z.B. bei der Chondrokalzinose und Gicht), bezeichnet man als Osteoarthropathien (sozusagen ambivalente Krankheitsbilder).

Die klassischen Vertreter einer primären Arthritis sind die bakterielle Arthritis und die rheumatoide Arthritis, während sekundäre Arthritiden z.B. bei seronegativen Spondyloarthritiden (z.B. Psoriaisarthritis) aber auch im Rahmen einer Gicht oder Chondrokalzinose, ja sogar bei einer primären Arthrose (aktivierte Arthrose) entstehen können. Typische pathoanatomische Zeichen einer frühen Synovialisarthropathie sind eine Verdickung der Synovialmembran, ein Gelenkserguss, eine trophisch bedingte Demineralisation des gelenknahen Knochens und Erosionen. Typische Frühzeichen einer Chondroarthropathie sind eine Gelenkspaltverschmälerung und Osteophyten am Gelenkrand in der Zone des fibrokartilaginären Knorpels, also nicht im Ansatz der Gelenkkapsel, sondern darunter. Der Radiologe hat die Aufgabe, mit dem ihm zur Verfügung stehenden Instrumentarium die sich bei einer Arthritis oder Arthrose abspielenden Veränderungen früh zu visualisieren, wobei im Idealfall für die Weichgewebskomponenten eines Gelenkes die MRT, für die ossären Strukturen Projektiosradiografie und/oder CT eingesetzt werden sollten. Bei der ätiologischen Einordnung radiologisch nachgewiesener Gelenksveränderungen spielen ihre topografische Verteilung, das Alter und Geschlecht der Patienten und zusätzliche Befunde z.B. am Periost und den Enthesen eine wichtige Rolle.

Lernziele:

Vermittlung von Kenntnissen in der radiologischen Differentialdiagnose von Arthritis und Arthrose

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