Rofo 2014; 186 - VO316_6
DOI: 10.1055/s-0034-1373113

Quantitative zerebrale MRT-Perfusionsbildgebung bei 2-jährigen Kindern mit operierter kongenitaler Zwerchfellhernie und Verschluss der Arteria carotis communis nach ECMO-Therapie: pASL bei 3 Tesla

C Hagelstein 1, FG Zöllner 1, M Weidner 2, K Zahn 3, T Schaible 4, LR Schad 1, SO Schoenberg 2, K Wolfgang Neff 2
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Computergestützte Klinische Medizin, Mannheim
  • 2Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
  • 3Universitätsmedizin Mannheim, Kinderchirurgische Klinik, Mannheim
  • 4Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Mannheim

Zielsetzung:

Quantifizierung der zerebralen Perfusion bei 2-jährigen Kindern mit operativ korrigierter kongenitaler Zwerchfellhernie (CDH) und Verschluss der rechten Arteria carotis communis (rACC) nach neonataler ECMO-Therapie.

Material und Methodik:

Mittels gepulster Arterial Spin Labeling (pASL)-Technik wurde bei 29 Kindern (2,1 ± 0,2 Jahre) mit operierter CDH die zerebrale Perfusion seitengetrennt quantifiziert. 14 Patienten hatten eine verschlossene rACC nach ECMO-Therapie und 15 Kinder ohne ECMO-Therapie und offener ACC beidseits dienten als Kontrollgruppe. Als anatomische Referenz wurden T2-gewichtete Bilder mit ASL-Bildern der entsprechenden Schicht fusioniert und bei jedem Kind pro Hemisphäre eine kortikale (graue Substanz) und eine subkortikale (weiße und graue Substanz) ROI in das Mediastromgebiet eingezeichnet.

Ergebnisse:

Patienten mit verschlossener rACC zeigten im Seitenvergleich eine signifikant niedrigere subkortikale Perfusion der rechten Hemisphäre mit einem relativen zerebralen Blutfluss (relCBF) von 68,8 ± 23,6 vs. 79,1 ± 30,5 ml/100 g/min, p = 0,011. Hinsichtlich der kortikalen Perfusion zeigte sich ein Trend zu einer reduzierten Perfusion der rechten Hemisphäre mit einem relCBF von 65,9 ± 24,5 vs. 72,2 ± 29,0 ml/100 g/min, p = 0,138. Die Kontrollgruppe mit offener ACC beidseits zeigte in beiden Hemisphären sowohl subkortikal als auch kortikal eine identische Perfusion (p = 0,780 und p = 0,340). Bei 29% der Patienten mit verschlossener rACC war die Perfusion der rechten Hemisphäre um mehr als 20% gegenüber der linken Seite vermindert.

Schlussfolgerungen:

Nach ECMO-Therapie und Dekanülierung kann die rACC entweder ligiert oder gefäßchirurgisch rekonstruiert werden. Aufgrund der möglichen Minderperfusion der betroffenen Hemisphäre bei verschlossener rACC sollte eine Rekonstruktion der rACC angestrebt werden.

E-Mail: Claudia.Hagelstein@umm.de