Rofo 2014; 186 - VO316_4
DOI: 10.1055/s-0034-1373111

Beurteilung der Therapieresponse mediastinaler Lymphome mittels CT/MR-Volumetrie

L Lavi 1, B Wilhelm 1, B Burkhardt 2, A Meinhardt 3, G Alzen 1
  • 1Medizinische Fakultät der JLU Gießen, Gießen
  • 2Universitätsklinikum Münster, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Münster
  • 3UKGM Gießen und Marburg GmbH, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Gießen

Zielsetzung:

Ziele der vorliegenden Studie war es den prognostischen Wert der planimetrischen Volumetrie von mediastinalen Lymphomen im Krankheitsverlauf bei einem großen pädiatrischen Kollektiv zu analysieren.

Material und Methodik:

Im Rahmen von zwei Dissertationen wurden 414 kontrastverstärkte CT- und MRT des Thorax (365 CT/53 MRT) von insgesamt 99 Lymphompatienten untersucht. Die Patienten wurden im Rahmen verschiedener Multicenter-Studien betreut, überwiegend im Rahmen der Euro-LB-02 für Lymphoblastische Lymphome.

Es wurde eine computergestützte planimetrische Volumetrie der mediastinalen Tumore durchgeführt. Anschließend wurden klinische Daten über den genauen Lymphomsubtyp, die Therapie, den Krankheitsverlauf und das Outcome erhoben. Es erfolgte eine Zuordnung der erhobenen Messwerte (Tumorvolumina) zum Therapieverlauf (in der Euro-LB-02 waren dies Tag 8, 15 und 33) und die Ermittlung der Response anhand der exakten Messwerte, aufgeschlüsselt nach den histologischen Subtypen des Lymphoms im Kindes- und Jugendalter.

Ergebnisse:

Es bestand eine gute Reproduzierbarkeit der Tumorvolumetrie mediastinaler Lymphome mittels Planimetrie. Die mittlere prozentuale Abweichung lag bei 0,6%. Es zeigte sich bereits nach dem ersten Chemotherapiezyklus eine signifikante Volumenreduktion aller Subtypen gegenüber dem Ausgangswert. In den Folgeuntersuchungen ließ sich keine weitere signifikante Reduktion nachweisen.

Schlussfolgerungen:

Das Kontrollintervall der Schnittbilddiagnostik unter Chemotherapie zur Beurteilung der Tumorresponse erwies sich als zu lang, um Unterschiede im Ansprechen der Lymphomsubtypen erkennen zu können. Der Aufwand der präzisen Volumetrie erwies sich aufgrund der Nichteinhaltung optimaler Untersuchungsintervalle ohne prognostischen Nutzen.

E-Mail: lea.lavi@derma.med.uni-giessen.de