Rofo 2014; 186 - RKINT302_4
DOI: 10.1055/s-0034-1373090

Technik der Mehr-Etagen Rekanalisation (Zertifizierung: Modul A Spezialkurs)

M Schoder 1
  • 1MUW, Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie, Wien

Etwa 50% der Patienten mit Diabetes mellitus und einem Ulcus sind von einer pAVK betroffen welche in einem hohen Prozentsatz (etwa 80%) mit Gefäßpathomorphologien in unterschiedlichen Gefäßetagen einhergeht. Bei ca. 60% der Patienten bestehen chronische Verschlüsse in der femoropoplitealen und infrapoplitealen Strombahn.

Ziel der Revaskularisation ist einen direkten pulsatilen Einstrom von zumindest einem fußversorgendem Gefäß zu erzielen, welches vorzugsweise den Gewebsdefekt versorgen sollte (angiosomorientierte Revaskularisation). Als Behandlungsstrategie können endovaskuläre, chirurgische oder kombinierte Verfahren zur Anwendung kommen. Die Entscheidung für das Therapieverfahren ist multifaktoriell bestimmt und sollte unter Berücksichtigung der Schwere der AVK, des Ausmaßes des Gewebsverlustes, zusätzlich bestehender Infektion und der Komorbiditäten des Patienten interdisziplinär getroffen werden. Bei endovaskulärem Vorgehen, wann immer möglich, sollte die Ravaskularisation in einem Schritt und bevorzugt intraluminal erfolgen. Der primäre Gefäßzugang wird entsprechend der Läsionslokalisationen transfemoral (cross-over oder antegrad) gewählt. Neben der klassischen Draht-Katheterkombination stehen zur Rekanalisation CTO-Katheter, Thrombektomie- und Atherektomiekatheter zur Verfügung. Bei langen Verschlüssen und technischen Schwierigkeiten einen intraluminalen peripheren Anschluss zu finden besteht die Möglichkeit Re-entry Katheter einzusetzen oder die Safari-Technik mittels eines zusätzlich retrograd poplitealen, cruralen oder pedalen Zuganges anzuwenden. Bei bestehender chronischer Niereninsuffizienz ist ein geringer KM-Verbrauch unbedingt anzustreben. Dies ist durch die Anwendung der Overlay- und Roadmap-Technik, Verwendung langer Gefäßschleusen und Gabe von verdünntem KM zu erreichen.

Lernziele:

Revaskularisationsstrategien (endovaskulär, chirurgisch, Hybridverfahren)

Wahl der Gefäßzugänge und endovaskulärer Techniken

E-Mail: maria.schoder@meduniwien.ac.at