Rofo 2014; 186 - VO312_1
DOI: 10.1055/s-0034-1373067

MR-geführte direkte Schulter-Arthrografie an einem offenen 1.0 Tesla Hochfeld Magnetresonanztomographen (MRT)

C Wybranski 1, O Kosiek 1, FW Röhl 2, M Pech 1, J Ricke 1, K Fischbach 1, F Fischbach 1
  • 1Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
  • 2Universitätsklinikum Magdeburg, Institut für Biometrie und medizinische Informatik, Magdeburg

Zielsetzung:

Ziel war die Durchführung einer direkten Schulter-Arthrografie in Freihand-Technik an einem offenen 1.0T MRT und der Vergleich der Bildqualität mit einem 3.0T Hochfeldsystem.

Material und Methodik:

Die direkte Schulter-Arthrografie in Freihand-Technik erfolgte mit dem Patienten in Rückenlage unter Verwendung einer dedizierten Schulterspule und einer schnellen T1w FFE Sequenz (Akquisition: 3,2 s/Bild). Ein Umlagern des Patienten sowie ein Spulenwechsel für die diagnostischen Aufnahmen waren nicht notwendig. Untersucht wurden technischer Erfolg (intraartikuläre KM Injektion) und die Zeit zur definitiven Nadelpositionierung inkl. KM-Injektion (Punktionszeit) zweier unterschiedlich erfahrener Radiologen (< 300 vs. >2000 MR-Interventionen). Zum Vergleich der Bildqualität wurde die linke Schulter von 5 Probanden mittels T1w, T2w TSE und fettgesättigter (fs) PDw Sequenzen bei analogen Akquisitionsparametern am offenen 1.0T MRT und einem 3.0T Hochfeldsystem hinsichtlich Signal- und Kontrast-Rausch Verhältnis (SNR, CNR) funktioneller Strukturen (Humeruskopf [HK], M. deltoideus [DM], anteriores und superiores Labrum [aL, sL], Supraspinatussehne [SSM]) untersucht. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Paardifferenztest und dem Fisher-Yates-Test.

Ergebnisse:

80 Patienten (25F, 55 M; 48,0 ± 17,7 Jahre) erhielten eine MR-geführte direkte Schulter-Arthrografie. Der technische Erfolg lag bei 96,3% (77/80 Pat). Die Punktionszeiten des weniger erfahrenen und erfahrenen Radiologen waren12,0 ± 5,0 vs. 5,6 ± 2,7 min (p < 0,001). Das SNR war in der T1w und T2w TSE höher am 3.0T MRT (p=0,027), in der fs PDW jedoch vergleichbar an beiden Systemen (p=0,057). Das CNR des aL war in der T1w TSE und fs PDw höher am 3.0T MRT (p=0,035), das CNR des sL und SSM jedoch an beiden Systemen vergleichbar (p=0,224 und p=0,053).

Schlussfolgerungen:

Die MR-geführte direkte Schulter-Arthrografie am offenen 1.0T MRT ist zeiteffektiv und zuverlässig durchführbar. Die Bildqualität der diagnostischen Aufnahmen ist vergleichbar zu einem 3.0T Hochfeldsystem.

E-Mail: christian.wybranski@med.ovgu.de