Rofo 2014; 186 - VO301_1
DOI: 10.1055/s-0034-1373049

Sicherheit, Effektivität und Erfolg der perkutanen, CT-gesteuerten fiducial marker-Implantation/Goldmarkerimplantation in der Vorbereitung zur streotaktischen Cyberknife- Radiotherapie

M Franke 1, T Persigehl 1, DH Chang 1, R Semrau 2, M Kocher 2, D Maintz 1, C Bangard 1
  • 1Uniklinik Köln, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Köln
  • 2Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Köln

Zielsetzung:

Evaluation des technischen Erfolgs, der Effektivität und Sicherheit der perkutanen CT-gesteuerten fiducial marker-Implantation als Vorbereitung einer stereotaktischen Cyberknife-Radiotherapie unter besonderer Berücksichtigung auftretender Komplikationen und Markerdislokationen.

Material und Methodik:

Retrospektiv wurden die innerhalb von 21 Monaten bei 32 Patienten durchgeführten fiducial marker-Implantationen ausgewertet. 74 Goldmarker wurden in 38 Läsionen eingebracht, hiervon waren 24 Lungenläsionen, 12 Leberläsionen und 2 Pankreasläsionen. Die häufigsten Indikationen waren neben Lungenmetastasen (8), Lebermetastasen (12) und Pankreaskarzinom-Rezidiven (2) v.a. Bronchialkarzinome bzw. -Rezidive (15). Die minor und major complications (analog Society of Interventional Radiology) und Markerdislokationen nach Implantation wurden untersucht. Der technische Erfolg wurde als adäquate Durchführbarkeit der Cyberknife-Radiotherapie definiert.

Ergebnisse:

94,7% der Implantationen waren technisch erfolgreich. Eine Lungenläsion konnte wegen Atemverschieblichkeit bei supradiaphragmaler Lage nicht markiert werden. Eine Markerdislokation im Zeitraum zwischen Implantation und Radiotherapie trat nicht auf. Die Komplikationsraten der major complications und der minor complications waren bezogen auf die Anzahl der Läsionen 13,1% bzw. 21,0%, bezogen auf die Anzahl der Marker 6% bzw. 10%. Eine letale Komplikation trat nicht auf. Der postpunktionelle Pneumothorax war die häufigste Komplikation. Ein Leberhämatom machte die Verlängerung des Krankenhausaufenthalts notwendig. Kleinere Leberhämatome oder pulmonale Hämorrhagien blieben ohne Konsequenz.

Schlussfolgerungen:

Die perkutane, CT-gesteuerte fiducial marker-Implantation ist ein effektives Verfahren zur Vorbereitung der Cyberknife-Radiotherapie, das im Vergleich mit diagnostischen Biopsien ein leicht erhöhtes Risiko hat. Berücksichtigt man jedoch, dass zum Teil mehrere Marker pro Läsion eingebracht werden, ist das Risiko im Vergleich zu diagnostischen Biopsien nicht erhöht.

E-Mail: mareike.franke@uk-koeln.de