Rofo 2014; 186 - VO208_3
DOI: 10.1055/s-0034-1373025

Kontrollierte flouroskopie-gesteuerte Fenestration von Aortendissektionen mittels konventionellem Reentry-Katheter: erste klinische Erfahrungen und mittelfristiges Follow-up

F Wolfschmidt 1, I Platzer 1, W Kenn 1, R Leyh 2, T Bley 1, R Kickuth 1
  • 1Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
  • 2Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Thorakale Gefäßchirurgie, Würzburg

Zielsetzung:

Evaluation von Durchführbarkeit, Effektivität und Sicherheit präziser fluoroskopie-gesteuerter Nadelinsertionen in Aortendissektionsmembranen, um mit einem speziellen Reentry-Katheter kontrollierte Fenestrationen des Ziellumens zu erreichen.

Material und Methodik:

Zwischen 2009 und 2013 wurden 11 konsekutive Patienten (10 männl., Alter 51 ± 14 Jahre) mit Malperfusionssyndrom bei Aortendissektion (3 A und 8 B Dissektionen) mittels Outback LTD Reentry Katheter (Cordis, Miami, FL) behandelt. Dieser 6F-Katheter ist mit einer gebogenen, extendierbaren Koaxialnadel ausgestattet, die eine akkurate, fluoroskopie-gesteuerte Punktion in ein vorgegebenes Ziellumen erlaubt. Nach erfolgreicher Punktion kann ein Führungsdraht über die Koaxialnadel in das Ziellumen platziert werden. Die Patienten wurden aufgrund spinaler (n = 3), renaler (n = 7), mesenterialer (n = 1) oder iliofemoraler (n = 9) Ischämien behandelt. Technischer Erfolg, Interventionsdauer, klinisches Outcome, Follow-up Bildgebung (CTA, MRA einschließlich Flussmessungen) sowie Komplikationen wurden analysiert.

Ergebnisse:

Die technische Erfolgsrate bei Verwendung des Outback-Katheters lag bei 100%. Die Fenestrationsdauer betrug 69 Min. (Range 32 – 139 Min.). Bei vier Patienten mit iliofemoralem Malperfusionssyndrom war ein zusätzliches Stenting der Iliakalachse erforderlich. Bei 9 von 11 Patienten besserten sich die klinischen Symptome deutlich. Die Follow-up Bildgebung (mittlere Follow-up Periode 153 Tage) zeigte eine stabile Dissektionsmembran. Ein Patient mit spinalem, renalem und iliofemoralem Malperfusionsyndrom verstarb aufgrund seines schlechten Allgemeinzustandes.

Schlussfolgerungen:

Der verwendete konventionelle fluoroskopie-basierte Reentry-Katheter ist ein zuverlässiges und sicheres Instrumentarium, um ein kontrolliertes Reentry bei der Fenestration von Aortendissektionen mit Malperfusionssyndrom zu erzielen.

E-Mail: Wolfschmid_F@ukw.de