Rofo 2014; 186 - VO308_2
DOI: 10.1055/s-0034-1372907

Nicht-kontrastverstärkte hochaufgelöste Quiescent Interval Single Shot 3-Tesla-MR-Angiografie bei Patienten mit fortgeschrittener peripherer arterieller Verschlusskrankheit

K Thierfelder 1, G Meimarakis 1, K Nikolaou 2, WH Sommer 2, PM Kazmierczak 2, P Schmitt 3, MF Reiser 2, D Theisen 2
  • 1Ludwig-Maximilians-Universität München, Abteilung für Gefäßchirurgie, München
  • 2Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 3Healthcare Sector, Siemens, Erlangen

Zielsetzung:

Ziel der Studie war die Ermittlung der diagnostischen Genauigkeit einer hochaufgelösten, nicht-kontrastverstärkten und EKG-getriggerten Quiescent Interval Single Shot MR-Angiografie (QISS) bei einer Feldstärke von 3 Tesla.

Material und Methodik:

21 Patienten mit fortgeschrittener peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK, Fontaine-Stadium IIb und höher) wurden prospektiv eingeschlossen und an einem 3-Tesla-MR-System untersucht. Die Genauigkeit der Beurteilung des Stenosegrades sowie die Bildqualität der QISS-MRA wurden gegen den Referenzstandard der kontrastverstärkten 3T-MRA (KM-MRA) evaluiert. Die QISS-Bilder wurden EKG-getriggert in sieben Gruppen à 128 axiale Schichten mit einer Dicke von 1,5 mm akquiriert. Die KM-MRA bestand aus einer continuously-moving-table MRA der gesamten Becken-Bein-Strombahn sowie einer dynamischen MRA der Unterschenkel. Zwei geblindete und erfahrende Reader bewerteten Bildqualität und Stenosegrad in QISS- und KM-MRA in 27 arteriellen Segmenten auf 5-stufigen Likert-Skalen.

Ergebnisse:

Die QISS-Sequenz zeigte gegenüber der KM-MRA eine hohe Sensitivität (94,1%) und Spezifität (97,8%) sowie einen hohen positiven (95,1%) und negativen prädiktiven Wert (97,2%) zur Erkennung signifikanter (= 50%) Stenosen. Das Interreader-Agreement der Stenoseklassifikation war sowohl für QISS- als auch für KM-MRA exzellent (? von 0,951 bzw. 0,962). Die Bildqualität der QISS- war gegenüber der KM-MRA jeweils geringer in der distalen Aorta sowie in den iliacalen und femoralen Arterien (p jeweils < 0,01). In der A. poplitea (p=0,09) und in den Unterschenkeln (p=0,78) zeigte die Bildqualität hingegen keinen signifikanten Unterschied.

Schlussfolgerungen:

Die nicht-kontrastverstärkte QISS-MRA weist bei 3 Tesla und einer Schichtdicke von 1,5 mm eine hohe Sensitivität und Spezifität in der Evaluation von Stenosen der Becken-Bein-Strombahn auf. Sie zeigt sich bei Patienten mit fortgeschrittener pAVK geeignet und bietet sich insbesondere als Alternative für Patienten mit schlechter Nierenfunktion an.

E-Mail: kolja.thierfelder@med.uni-muenchen.de