Rofo 2014; 186 - VO302_3
DOI: 10.1055/s-0034-1372901

Validierung der ktPCA-beschleunigten 4D Fluss-MRT in einem Modell der Aortenisthmusstenose

A Frydrychowicz 1, J Hägele 1, C Berlin 1, C Hons 1, T Oechtering 1, M Scharfschwerdt 2, R Meyer-Saraei 2, P Hunold 1, J Barkhausen 1, A Frydrychowicz 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
  • 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie, Lübeck

Zielsetzung:

Die 4D-Fluss MRT ist als Verfahren durch komplexe hämodynamische Analysemöglichkeiten vielversprechend, aufgrund langer Messzeiten jedoch für einen Einsatz in der Routine nur bedingt geeignet. Ziel der Studie war es daher, verschiedene ktPCA- (kt-Beschleunigung mit Principal Component Analysis) Beschleunigungsfaktoren in einem Nachlast-kontrollierten Modell der Aortenisthmusstenose zu validieren.

Material und Methodik:

Ein Nachlast-kontrolliertes Aortenmodell auf Basis einer elastischen Kunststoff-Aorta (Elastrat, Lausanne) wurde mittels MR-kompatibler Pumpe und Gadolinum-versetzter Blutersatzflüssigkeit (Glycerol, aqua dest.) entwickelt. 3 verschiedene Beschleunigungsfaktoren (r = 2, r = 4, r = 8) wurden im Vergleich zu nicht-beschleunigten (r = 1) 4D Fluss-MRT an einem 3T Scanner getestet. Es kam eine prospektiv EKG-getriggerte 3-dimensionale, 3-direktional flusskodierte Phasenkontrastsequenz an 3T zur Anwendung. Ausgewertet wurden antegrades Flussvolumen, Schlagvolumen und maximale Flussgeschwindigkeiten an jeweils 7 Lokalisationen mittels GTFlow (v2.1.4, GyroTools). Die Visualisierung erfolgte mittels farbkodierter Particle Traces und Streamlines und wurde auf Vorhandensein von Helices und Vortices getestet.

Ergebnisse:

Das Schlagvolumen bei r = 1 von 54,2 ± 7,4 ml, Maximalgeschwindigkeit 104,9 ± 40,5 cm/s sowie antegrader Fluss von 86,7 ± 60,9 ml unterschieden sich nicht signifikant von den Werten bei den Beschleunigungsfaktoren r = 2, r = 4 und r = 8. Nur das Schlagvolumen bei r = 4 zeigte signifikant geringere Werte. Die visuelle Bewertung der qualitativen Flusscharakteristika wies keine Unterschiede auf.

Schlussfolgerungen:

Die ktPCA-beschleunigte 4D Fluss-MRT ist ein vielverpsrechender Ansatz. Eine Fehlercharakterisierung im Vergleich zu statischen Phantommessungen steht ebenso wie die nicht-invasive Druckdifferenzquantifizierung aus. Letztere ist insbesondere für die klinische Bewertung der Isthmusstenose von hohem Interesse. Bevor die Messungen am Patienten durchgeführt werden sind in-vivo Studien an Probanden geplant.

E-Mail: alex.frydrychowicz@uksh.de