Rofo 2014; 186 - RK_VO211_4
DOI: 10.1055/s-0034-1372893

Multisequentielle Verlaufskontrolle über 24 Monaten nach Herztransplantation (HTx) mit der Kardio-MRT (cMRT) in Korrelation zur Endomyokardbiopsie (EMB)

L Hildebrand 1, C Krieghoff 1, M Grotthoff 1, LL Lehmkuhl 1, C Lücke 1, S Nitzsche 1, MJ Barten 2, FW Mohr 2, MM Gutberlet 1
  • 1Herzzentrum Leipzig, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
  • 2Herzzentrum Leipzig, Abteilung für Herzchirurgie, Leipzig

Zielsetzung:

Verlaufskontrolle kardialer Funktions- und Inflammationsparameter mittels der Magnetresonanztomografie (cMRT) über 24 Monaten nach Herztransplantation (HTx) zur Erfassung einer frühen Abstoßung, in Korrelation zu den Ergebnissen der Endomyokardbiopsie (EMB).

Material und Methodik:

Es wurden insgesamt 14 HTx-Patienten (3w, 11 m; mittleres Alter 49 ± 10 Jahre) über maximal 24 Monate an einem 1.5T-MRT untersucht. Es wurden T2-gewichtete STIR-, T1-gewichtete Spinechosequenzen (SE) für das frühe „enhancement“ und PSIR-Sequenzen für das „delayed enhancement“ durchgeführt. Unter Anwendung folgender „cut-off“-Werte wurden der relative Wassergehalt (= 2) und das globale relative Kontrastmittelenhancement (= 4,5) bestimmt und das „delayed enhancement“ visualisiert. Die Endomyokardbiopsien wurden anhand der Originalklassifikation der International Society of Heart and Lung Transplantation (ISHLT) von 1990 bewertet.

Ergebnisse:

Es wurden 86 cMRT-Untersuchungen nach HTx ausgewertet. In der volumetrischen Analyse zeigte sich zwischen dem 1. Monat und dem 2. Jahr nach HTx ein deutlicher Anstieg des mittleren enddiastolischen Volumens (LV-EDV) von 108 ± 18 ml im 1. Monat auf 156 ± 63 ml, des endsystolischen Volumens (LV-ESV) von 42 ± 11 ml auf 76 ± 56 ml und ein Abfall der mittleren linksventrikulären Ejektionsfraktion (LV-EF) von 59 ± 10% auf 55 ± 14%. Korrespondierend zeigten die EMB-Ergebnisse einen graduellen Anstieg des mittleren Abstoßungsscores (ISHLT) von 0,6 ± 0,5 im ersten Monat auf 1,3 ± 1,6 nach über 13 Monaten im 2. Jahr nach HTx, sowie des mittleren relativen myokardialen Enhancement als MR-Inflammationsparameter von initial 3,6 ± 1,2 auf maximal 5,8 ± 3,6 im 12. Monat nach HTx.

Schlussfolgerungen:

Die cMRT eignet sich zur non-invasiven Verlaufsbeobachtung der Herzfunktion und der myokardialen Inflammation nach HTx, die nach 12 Monaten am ausgeprägtesten war. Größere, multizentrische Studien sind nötig, um die therapeutische und prognostische Relevanz der erfassten Parameter zu evaluieren.

E-Mail: lysann.hildebrand@herzzentrum-leipzig.de