Rofo 2014; 186 - VO309_7
DOI: 10.1055/s-0034-1372850

Beurteilung des Ansprechens maligner Leberläsionen auf TACE/SIRT: Initiale Ergebnisse eines Vergleichs etablierter manueller und innovativer semi-automatischer Parameter (mRECIST, EASL, Volumetrie)

AJ Höink 1, A Löhnert 1, S Kammerer 1, M Köhler 1, W Heindel 1, B Buerke 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster

Zielsetzung:

Die Bewertung des Ansprechens maligner Leberläsionen (HCC/Metastasen) auf lokalablative Therapieverfahren erfolgt i.d.R. mittels CT. Diese stößt bei der Verwendung etablierter Messparameter vielfach an ihre Grenzen, da Therapieeffekte wie Nekrosen dem Tumor zugerechnet werden, der ermittelte Tumordiameter mitunter aber keine messbare Veränderung erfährt. Neuere Kriterien (EASL/mRECIST) berücksichtigen deshalb auch Nekrosen oder Resttumorgewebe. Ziel dieser Studie ist es, etablierte manuelle Kriterien (RECIST) zur Beurteilung des Therapieansprechens mit innovativen semi-automatischen Parametern (mRECIST/EASL/Volumetrie) zu vergleichen.

Material und Methodik:

Bisher wurden die KM-gestützten MSCT von 29 Patienten mit einem HCC oder Lebermetastasen nach TACE oder SIRT retrospektiv ausgewertet. Die Auswertung (vor/nach Therapie) erfolgte mit einer kommerziellen, für das Therapiemonitoring maligner Erkrankungen entwickelten Software (mint LesionTM). Dabei wurde das Ansprechen anhand der manuell und semi-automatisch bestimmten RECIST-, WHO- und EASL-Kriterien jeweils von zwei unabhängigen Radiologen bestimmt. Zusätzlich wurde eine semi-automatische Volumetrie der Tumornekrose und der Läsionsdichte vorgenommen. Mittels statistischer Methoden erfolgte ein Vergleich der o.g. Parameter hinsichtlich der Inter-observer-Varianz und der Genauigkeit der Therapieevaluation.

Ergebnisse:

Die semi-automatisch bestimmten Parameter wiesen eine geringere Inter-Observer-Varianz auf als die manuellen. Zudem gaben die semi-automatischen WHO- und EASL-Kriterien das Therapieansprechen mit höherer Genauigkeit wieder. Sowohl die semi-automatische Volumetrie der Tumornekrose unter Therapie als auch die der Läsionsdichte waren mit hoher Reproduzierbarkeit möglich.

Schlussfolgerungen:

Die initialen Ergebnisse zeigen, dass die Beurteilung des Ansprechens maligner Leberläsionen auf lokalablative Verfahren anhand semi-automatischer Kriterien (WHO/EASL) erfolgen sollte. Die Volumetrie ist ein innovativer Ansatz, bedarf allerdings der weiteren Evaluation.

E-Mail: anna.hoeink@ukmuenster.de