Rofo 2014; 186 - VO209_1
DOI: 10.1055/s-0034-1372834

Diagnostischer Zugewinn der Gd-EOB-DTPA verstärkten MRT mittels 3D-T1-Standardsequenz in Abhängigkeit der Leberverfettung

JH Rothe 1, T Weissmann 1, IG Steffen 2, C Grieser 1, T Denecke 1
  • 1Charite Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Radiologie, Berlin
  • 2Charite Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin

Zielsetzung:

Den Einfluss des Grades der Leberverfettung auf die zusätzliche Detektion hepatischer Metastasen mit der Gd-EOB-verstärkten 3D-T1-Standardsequenz in der hepatobiliären Phase im Vergleich zu den nativen und dynamischen Standardsequenzen zu untersuchen.

Material und Methodik:

In einer retrospektiven Studie wurden 52 Patienten (23 CRC, 12 NET, 10 Mamma-, 5 Pankreas-, 2 Ovarialkarzinom) mit Lebermetastasen eingeschlossen, bei denen eine Leberverfettung (Steatoseindex > 20%) vorlag und die eine EOB-MRT der Leber (nativ-T1w-in/opp, T2w fat sat, 3D-T1w fat sat Dynamik (arteriell, portovenös, spät), 3D-T1w fat sat hepatobiliär (20 Minuten delay)) erhielten. Der Steatoseindex wurde als prozentualer Signalabfalls in der opposed-phase gemessen.

Zwei unabhängige Untersucher (O1/O2) bestimmten verblindet die Anzahl der Metastasen in den nativen/dynamischen Aufnahmen (ND) und in der hepatobiliären Phase (HB).

Der Einfluss des Grades der Leberverfettung und der Läsionsgröße auf die Detektionsrate wurden in einem allgemeinen linearen Modell analysiert.

Ergebnisse:

Es wurden n = 479 (O1/O2: n = 475/455) Metastasen erkannt (mittlerer Diameter 11 mm, Bereich 2 – 105 mm). 69%67% wurden konkordant in ND und HB detektiert. 9%/10% waren nur in der ND, 20%15% (O1/O2) waren nur in der HB sichtbar.

Bei den nur in ND erkannten Läsionen war der mittlere Steatoseindex mit 84% signifikant höher (p < 0,01) als bei den nur in HB detektierten Läsionen (39%).

Im allgemeinen linearen Modell erwiesen sich ein zunehmender Steatose-Index (p < 0,001) und ein abnehmender Durchmesser (p=0,01) als signifikante Einflussfaktoren hinsichtlich nur in ND detektierter Metastasen; der Untersucher hatte keinen signifikanten Einfluss (p=0,74).

Schlussfolgerungen:

Bei der Metastasensuche in höhergradiger Leberverfettung (Steatoseindex >60%) zeigt die hepatobiliäre Phase der Gd-EOB-MRT mit einer empfohlenen fettgesättigten 3D-T1w Standardsequenz nur eine eingeschränkte zusätzliche diagnostische Wertigkeit im Vergleich zu den nativen und dynamischen Standardsequenzen.

E-Mail: jan-holger.rothe@charite.de