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DOI: 10.1055/s-0034-1372805
Akute nekrotisierende Pankreatitis: Laborchemische, klinische und bildgebende Befunde als Prädiktoren des Verlaufes
Zielsetzung:
Zu evaluieren, ob bei Patienten mit akuter nekrotisierender Pankreatitis (ANP) in der zweiten Krankheitsphase dargestellte CT-morphologische Veränderungen hilfreich sind, um den Verlauf der Patienten vorherzusagen.
Material und Methodik:
Retrospektiv wurden 99 Patienten mit ANP analysiert, bei denen im Wesentlichen zu Beginn der zweiten Krankheitsphase eine kontrastmittelverstärkte Computertomografie (CT) des Abdomens durchgeführt wurde. Vier laborchemische (Albumin, Calcium, CRP, Leukozytenkonzentration), drei klinische (APACHE-II Score, SAPS II, persisitierendes Organversagen) und fünf CT-morphologische Variablen (u.a. die Verteilung der Nekrosen in den Abschnitten Caput, Corpus und Cauda des Pankreas) wurden evaluiert. Endpunkte des Verlaufes waren (peri-)pankreatische Infektion, Durchführung einer Intervention, Dauer des Organversagens, Dauer des Aufenthaltes auf Intensivstation und im Krankenhaus sowie Tod. Basierend auf der ROC-Analyse für die Variable Infektion wurde mithilfe des Youden-Index für jede Variable eine Hoch- und Niedrigrisiko-Gruppe berechnet und eine univariable und multivariable Cox Regressionsanalyse durchgeführt.
Ergebnisse:
In der Studienpopulation von 99 Patienten (63 Männer; medianes Alter 52 Jahre, Spanne 18 – 84 Jahre) wurde bei 25 Patienten (25%) eine Infektion nachgewiesen, 42 (42%) litten an Organversagen und 12 (12%) verstarben. In der univariablen Analyse waren Albumin, APACHE-II Score, persisiterendes Organversagen, Balthazar Score und eine Variable, die die Verteilung der intrapankreatischen Nekrosen abbildet, die stärksten Prädiktoren. In der multivariablen Analyse waren die bildgebenden Variablen starke und unabhängige Prädiktoren des Verlaufes und sie lieferten im Vergleich zu den laborchemischen und klinischen Variablen zusätzliche Informationen.
Schlussfolgerungen:
Bei Patienten mit gemutmaßter oder gesicherter ANP erscheint die Durchführung einer CT zu Beginn der zweiten Krankheitsphase sinnvoll, um Patienten mit erhöhtem Risiko für einen ungünstigen Verlauf zu identifizieren.
E-Mail: peter.heiss@ukr.de