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DOI: 10.1055/s-0034-1372779
Aktivierung der Blutgerinnung durch die MRT?!
Zielsetzung:
Mehrere Studien haben bereits bewiesen, dass die Oberflächenenergie zu einer Aktivierung der intrinsischen Thrombingenerierung führt.
Die Kernspintomografie (MRT) gilt bisher als risikoarme diagnostische Modalität und die MRT-Aufnahmen als beliebig wiederholbar.
Ziel unserer Studie ist es, den Einfluss der MRT auf die Aktivierung der Blutgerinnung zu untersuchen.
Material und Methodik:
Frisches Citratplasma aus einem Blutpool wurde direkt und in Verdünnungen eingesetzt.
Die Proben wurden den Auswirkungen einer T2-Sequenz (TR 1810 ms, TE 38 ms, Flipwinkel 90 Grad und Turbo Faktor 7) eines 7T Kleintier-MRT (ClinScan, Bruker) gesetzt.
Nach einer Messzeit von jeweils einer Minute wurden Proben entnommen (Zeitpunkt 0 bis 13 Minuten). Die Thrombinentstehung wurde mittels des ultrasensitiven und ultraspezifischen „recalcified coagulation activity assay“ (RECA) gemessen und mit einer Kontrollprobe (ohne Magnetfeldauswirkung) verglichen.
Ergebnisse:
Das Citratplasma zeigt eine zunehmende Thrombingenerierung (TG) unter dem Einfluss einer T2-Sequenz. Die plasmatische TG steigt ab einer MRT-Messzeit von 4 Minuten. Sie erreicht ein Maximum nach einer Messzeit von 7 Minuten mit einer Erhöhung der TG um den Faktor 33, im Vergleich zu der Kontrollgruppe ohne MRT-Exposition (4 mIU/ml). Danach sinkt sie und verläuft ab einer Messzeit von 9 Minuten als Plateauphase.
Schlussfolgerungen:
Die diagnostische MRT führt zu einer Erhöhung der plasmatischen Thrombingenerierung. Dieser Effekt ist am ehesten durch den Verbrauch von Kontakt-Faktoren der intrinsischen Gerinnung bedingt. Weitere Studien sind notwendig um den Einfluss der mittels diagnostischer MRT erzeugten Oberflächenenergie auf die Blutgerinnung, besonders bei Patienten mit Gerinnungsstörungen, zu evaluieren.
E-Mail: seyfer@med.uni-marburg.de