Rofo 2014; 186 - WS_VO302_3
DOI: 10.1055/s-0034-1372768

Nebenwirkungen im Ultrahochfeld-MRT bei 7 Tesla im Vergleich zu einem Attrappen-Scanner

B Friebe 1, A Wollrab 2, M Thormann 1, K Fischbach 1, J Ricke 1, M Grüschow 3, S Kropf 4, F Fischbach 1, O Speck 2
  • 1Universitätsklinik Magdeburg, Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
  • 2Experimentelle Physik, Biomagnetische Resonanz, Magdeburg
  • 3Universität Zürich, Neuroeconomics and Decision Neuroscience, Zürich
  • 4Universität Magdeburg, Biometrie und Medizinische Informatik, Magdeburg

Zielsetzung:

Zur Erfassung subjektiver Missempfindungen von Probanden im 7-Tesla-MRT im Vergleich zu denen in einem Attrappen-Scanner ohne Magnetfeld.

Material und Methodik:

44 gesunde Probanden wurden sowohl dem B0-Feld eines 7-Tesla-Ganzkörper-MRT als auch dem eines realistischen Attrappen-Scanners ohne Magnetfeld ausgesetzt. Die Probanden waren in Bezug auf die tatsächliche Feldstärke verblindet. Es wurden keine Messungen im eigentlichen Sinne durchgeführt, d.h. keine Applikation von RF- oder Gradientenfeldern. Nach der Magnetfeldexposition gaben die Probanden ihre Erfahrungen in Bezug auf mögliche Missempfindungen wie das Auftreten von Lichtblitzen, Übelkeit, Benommenheit oder Schwindel an.

Ergebnisse:

Die am häufigsten beobachtete Nebenwirkung war Schwindel während des Einfahrens in die Gantry, was von 36,3% (n = 16) angegeben wurde. Andere häufige Nebenwirkungen waren das Auftreten von Lichtblitzen (18,2%), unsicherer Gang nach der Magnetfeldexposition (13,6%), Hitzegefühl (13,6%) und/oder Schwindel (11,4%). Übelkeit trat in keinem Fall auf.

Alle Nebenwirkungen wurden signifikant häufiger nach 7-Tesla-Exposition beobachtet. Die oben genannten fünf häufigsten Kriterien wurden jedoch von 19 Probanden (43,2%) überhaupt nicht berichtet, d.h. weder im 7-Tesla-MRT noch im Attrappen-Scanner.

Schlussfolgerungen:

Leichter Schwindel beim Einfahren in die Gantry ist die häufigste Nebenwirkung im Ultrahochfeld-MRT, entsprechend der vorliegenden Literatur. In einem kleinen Prozentsatz können andere leichte subjektive Missempfindungen wie das Auftreten von Lichtblitzen, unsicherer Gang nach der Magnetfeldexposition, Hitzegefühl oder Benommenheit auftreten, von welchen möglicherweise ein Teil nicht auf die Magnetfeldexposition an sich, sondern auf die gesamte Prozedur zurückzuführen ist, welche die Probanden für das Auftreten von Missempfindungen sensibilisiert. Das Auftreten von Übelkeit lag weit unterhalb des bisher in der Literatur beschriebenen Auftretens.

E-Mail: bjoern.friebe@med.ovgu.de