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DOI: 10.1055/s-0034-1372764
Experimentelle Untersuchungen zur Effizienz von verschiedenen Neurothrombektomie-Systemen im Flussmodell
Zielsetzung:
Vergleich der Effizienz verschiedener Stent-Retriever in einem Flussmodell, welches einen akuten thrombembolischen Verschluss der ACM simuliert.
Material und Methodik:
Die Versuche wurden in einem hauseigenen Flussmodell, welches einen thrombembolischen ACM-Verschluss in einer geraden und einer gebogenen Gefässanatomie simuliert, mit verschiedenen Stent-Retrievern (Acandis Aperio, Solitaire FR, Penumbra-System, ReVive, Trevo) durchgeführt. Thromben wurden aus humanem Blut in einer definierten Länge von 15 mm und Breite von 3 mm unter Verwendung des Chandler-Loops hergestellt und in das die ACM repräsentierende Gefässsegment eingeschwemmt. Mit jedem Stent-Retriever wurden jeweils 6 Rekanalisationsmanöver pro Gefässanatomie durchgeführt und der “first pass”-Rekanalisationserfolg, das Auftreten distaler Embolien und deren Fragmentlänge bestimmt. Zusätzlich wurde die aufzuwendende Zugkraft ohne Aspiration in gerader Anatomie mit einer Federwaage bestimmt.
Ergebnisse:
Rekanalisationserfolg in gerader Anatomie (gebogener Anatomie): Aperio 100% (100%), Penumbra 100% (83%), Solitaire 83% (83%) und ReVive 83% (67%), Trevo 67% (100%). Distale Embolien und maximale Fragmentlänge in gerader Anatomie (gebogener Anatomie): Aperio 33%/1 mm (50%/1,5 mm), Penumbra 17%/1 mm (83%/3 mm), Solitaire 33%/1 mm (67%/2,5 mm), ReVive 33%/1 mm (100%/5,2 mm), Trevo 50%/2 mm (67%/1 mm). Die aufzuwendende Zugkraft betrug in N (SD): Aperio 0,27 (0,06), Solitaire 0,21 (0,01), Penumbra 0,36 (0,02), ReVive 0,21 (0,02), Trevo 0,21 (0,02).
Schlussfolgerungen:
Das Flussmodell ist geeignet einen thrombembolischen Verschluss der ACM zu simulieren. In einem geraden ACM-Verlauf sind die effizientesten Stent-Retriever bezüglich des “first pass”-Rekanalisationserfolges und des Auftretens distaler Embolien das Penumbra-System und der Aperio, in einer gebogenen Anatomie der Trevo und der Aperio. Die höchste Zugkraft muss für das Penumbra-System aufgewendet werden.
E-Mail: j.trentmann@rad.uni-kiel.de