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DOI: 10.1055/s-0034-1371602
Ergebnisse zur Studie „Umwelt, Soziale Lage und Gesundheit bei Kindern in Frankfurt am Main“ nach Migrationshintergrund der Kinder
Ziel: „Umweltgerechtigkeit“ als Themenfeld der Gesundheitsberichterstattung wird in der Stadt Frankfurt verstärkt thematisiert. In einer Studie wurden Daten zu Umweltbelastungen und -ressourcen im Wohnumfeld, zur sozialen Lage sowie dem Gesundheitszustand bei Kindern im Alter von 3 – 10 Jahren in vier Frankfurter Stadtteilen erhoben und verglichen. Ein Ziel der Analyse bestand darin, Unterschiede bei umweltbezogenen Belastungen und Ressourcen hinsichtlich sozialer und gesundheitsbezogener Faktoren nach Migrationshintergrund aufzuzeigen. Methoden: Vier Stadtteile wurden datengestützt als Studienstandorte ausgewählt. Die Datenerfassung der Vollerhebung (5341 Kinder) mit quantitativem Querschnittsstudiendesign erfolgte mittels standardisiertem Fragebogen. Berücksichtigt wurden Angaben der Eltern mit Kindern im Alter von 3 – 10 Jahren. Der Zugang erfolgte in Grundschulen und Kindergärten und sowie postalisch (ca. 2000 Eltern). Ergebnisse: 2172 Eltern füllten einen Fragebogen aus (40,8%). Die Stichprobe entspricht von der Alters-, Geschlecht- und Stadtteilverteilung der Grundgesamtheit. Zwischen deutschen Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund konnten signifikante Unterschiede hinsichtlich des subjektiven Gesundheitszustandes, des Gewichtsstatus, Teilbereiche der Lebensqualität, der Wohn- und Lebensbedingungen, der empfundenen Sicherheit im Stadtteil, der Lärmbetroffenheit, der empfundenen Luftverschmutzung, der Versorgung mit Grün und der Zufriedenheit mit den Wohnbedingungen festgestellt werden (p < 0,05). Die Eltern der Kinder mit Migrationshintergrund geben zumeist signifikant schlechtere Resultate an als Eltern von deutschstämmigen Kindern. Zusätzlich sind Unterschiede zwischen bestimmten Herkunftsländern feststellbar.
Schlussfolgerung: Die Studie zeigt, dass umweltbezogene, soziale und gesundheitliche Unterschiede zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund vorhanden sind. Kinder mit Migrationshintergrund sind oftmals größeren Umweltbelastungen und schlechteren Wohnbedingungen ausgesetzt und ihnen stehen weniger Ressourcen zur Verfügung. Die Daten können Grundlage sein für konkrete Handlungsempfehlungen, mit dem Ziel in Frankfurt mehr Chancengleichheit bei Umwelt und Gesundheit zu erreichen.