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DOI: 10.1055/s-0034-1371231
Transkranielle Doppleruntersuchung versus neurochemische Parameter bei spontaner Subarachnoidalblutung
Zielstellung: Diese retrospektiven Untersuchung (im HELIOS Klinikum Berlin-Buch) stellt den direkten Vergleich der Verhaltens von Standardparametern der zerebralen Mikrodialyse sowie NSE und Protein S100B aus dem peripher-venösen Blut mit dem Anstieg der mittleren Strömungsgeschwindigkeiten der Hirnbasisarterien bei spontaner Subarachnoidalblutung an.
Methodik: Es handelte sich um 8 Männer und 16 Frauen (vorwiegend Hunt & Hess IV) mit einem Altersmedian von 55 Jahren. Glutamat, Glyzerol, und der L/P-Quotient als Parameter der zerebralen Mikrodialyse hatten mit dem NSE und dem Protein S100B den identischen Startzeitpunkt. Täglich wurde die standardisierte transtemporale Doppleruntersuchung einmal, die NSE- und S100B-Abnahme zweimal im Abstand von 12 Stunden ausgeführt und die Mikrodialyseparameter alle 2 Stunden bestimmt. Es erfolgte die zeitliche Korrelation in Bezug auf eine mindestens 75%iger Substraterhöhung in Relation zum maximal feststellbaren Strömungsgeschwindigkeitsanstieg im Untersuchungszeitraum. Letztere mussten dabei mindestens 120 cm/s im ICA/MCA-Strömungsgebiet überschreiten oder einen mindestens 50%igen Anstieg in 48 Stunden im ACA-Gebiet aufweisen.
Ergebnisse: Unter den gegebenen Kautelen kam es mit 71% am häufigsten beim Glutamat zu relevanten Steigerungen; im Weiteren folgten die NSE mit 54, Glyzerol mit 35, die L/P-Ratio mit 25 und das S100 mit 13%. Das Glutamat selber war gegenüber dem L/P-Quotienten (p = 0,048) und dem S100 (p = 0,006) statistisch signifikant besser in der Zuordnung zum Geschwindigkeitsgipfel. Dabei liefen die relevanten Glutamaterhöhungen zu 47% bis zu 24 Stunden zeitlich voraus (Abb. 1, Abb. 2).
Schlussfolgerung: Das per Mikrodialyse bestimmte Glutamat zeigte im Gegensatz zu den anderen Parametern im zu erwartenden Maße eine adäquate Steigerung mit hochgradiger Vorlauf bzw. zeitlicher Synchronizität. Damit bestätigte sich wiederholt die herausgehobene Bedeutung des invasiv zerebral bestimmten Glutamats in der Verlaufsbeobachtung der spontanen Subarachnoidalblutung, auch um funktionelle von pathophysiologisch relevanten Strömungsgeschwindigkeitserhöhungen zu unterscheiden.

Abb. 1

Abb. 2