Am Rand bemerkt…

„Es ist nicht wichtig was rein kommt, sondern was raus kommt“ ist ein geflügelter Satz in der Endodontie geworden. Die effektive Reinigung des Wurzelkanals steht daher in der Wissenschaft ganz oben auf der Prioritätenliste, wenn es darum geht, den größtmöglichen Erfolg in der Endodontie zu sichern. Durch die Histologie wusste man schon lang, wie verzweigt sich das Wurzelkanalsystem darstellen kann. Die Einführung des OP-Mikroskops in die endodontische Behandlung gab dann auch klinisch die Gewissheit:

Das komplexe Kanalsystem bietet ein optimales Reservoir für Bakterien, die als Biofilm bis in tiefere Schichten das Dentin infizieren können. Der effektiven Entfernung dieses Biofilms gilt daher seit langem das wissenschaftliche Interesse.

NaOCl in unterschiedlichen Konzentrationen hat sich seit vielen Jahren als das am besten geeignete Spülmedium zur Wurzelkanaldesinfektion bewährt. Allerdings hat sich herausgestellt, dass die passive Spülung mit NaOCl nur die Hauptkanäle erreicht. Versuche zeigten, dass es notwendig ist, die Spüllösung zu aktivieren, um auch Spalträume und Seitenkanäle zu erreichen. Am häufigsten diskutiert werden zur Zeit die ultraschallaktivierte sowie die laserunterstütze NaOCl-Spülung. Ob und wie wirksam die neuen Technologien sind, können Sie in unsere vorliegenden Sommer-Ausgabe mit dem Schwerpunkt Endodontie nachlesen.

Am Rand bemerkt: Der eine oder andere könnte vielleicht bei dem oben zitierten Satz noch eine ganz andere Assoziation haben. Böse Zungen könnten beispielsweise behaupten, sie könnten hier einen Bezug zum umsatzorientierten Denken und Handeln einiger schwarze Schafe herstellen. Das wären jetzt aber ganz besonders böse Zungen…

Die Ferien stehen vor der Tür. Ich wünsche Ihnen erholsame Tage, und dass Sie einen Ort gewählt haben, an dem es wirklich Sommer ist.

Ihre

Cornelia Gins