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DOI: 10.1055/s-0034-1368016
Empfehlungen für Pricktestungen mit Berufsallergenen – Ergebnisse der europäischen Multicenterstudie und des daraus resultierenden Positionspapiers
Hintergrund und Ziel:
Für die Diagnostik von berufsbedingten Typ I-Allergien stellt die Haut-Pricktestung (HT) einen schnellen und preisgünstigen Sensibilisierungsnachweis dar, wobei das Ergebnis von der Qualität der HT-Extrakte abhängt. Daher wurde eine europäische Multicenterstudie mit dem Ziel der vergleichenden qualitativen Beurteilung von HT-Extrakten für Berufsallergene initiiert. Deren Ergebnisse gingen als Empfehlungen in ein Positionspapier der EAACI (European Academy of Allergy and Clinical Immunology) ein.
Methoden:
In 16 europäischen Allergiezentren wurden standardisierte HTs mit Extrakten verschiedener Hersteller bei 116 Bäckern (Weizen- und Roggenmehl, Soja), 33 Beschäftigten im Gesundheitsdienst (Naturlatex) und 47 Landwirten (Vorratsmilben, Nutztiere) durchgeführt. Anhand der maximalen Testeffizienz (Gold-Standard: spezifisches IgE; ImmunoCAP, ThermoFisher, Schweden) wurden optimaler Cut-off, Sensitivitäten und Spezifitäten der HT-Extrakte bestimmt. Die Extrakte wurden zuvor biochemisch und immunologisch überprüft.
Ergebnisse:
Die Protein- und Antigengehalte der HT-Extrakte variierten je nach Hersteller deutlich. In der Regel zeigten Extrakte mit höherem Protein- und Antigengehalt auch höhere Sensitivitäten. Während alle HT-Extrakte für Weizenmehl und Soja geringe Sensitivitäten (≤58%) aufwiesen, war die Sensitivität der anderen Extrakte Hersteller-abhängig. Der optimale Cut-off lag für die meisten HT-Extrakte bei einer Quaddelgröße ≥1,5.
Fazit und Empfehlungen:
Für die meisten Berufsallergene sollten auch kleine Quaddeln berücksichtigt werden. Bei unklaren Fällen, insbesondere bei Begutachtungen, sollten HT-Extrakte unterschiedlicher Hersteller für ein Allergen parallel getestet werden. Da die Reproduzierbarkeit der HT-Ergebnisse oft nicht optimal ist, sollten nach Möglichkeit Doppelbestimmungen durchgeführt werden. Weiterhin bleibt die Forderung an die Hersteller nach einer Optimierung und Standardisierung der HT-Extrakte für Berufsallergene bestehen.