Pneumologie 2014; 68 - P387
DOI: 10.1055/s-0034-1367955

Eignet sich frei zirkulierende mSHOX2 Plasma DNA zum Therapiemonitoring bei Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkarzinom unter Chemo- oder Radiochemotherapie?

J Beyer 1, I Bork 1, D Dietrich 2, D Reinicke 1, B Schmidt 1, M Fleischhacker 1
  • 1Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Schwerpunkt Pneumologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)
  • 2Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn

Einleitung: Bisher gibt es in der Lungenkarzinomtherapie keine zufriedenstellenden Biomarker, die ein verlässliches Therapiemonitoring ermöglichen. Das Re-Staging mittels CT nach ca. 12 Wochen gilt als Standard Biomarker, die frühzeitig und sensitiv den Erfolg/Misserfolg einer Therapie anzeigen, wären ein Zeitgewinn für die Patienten und würden dazu beitragen unwirksame Behandlungen zu vermeiden. Der Methylierungsmarker mSHOX2 zeigt in der Lungenkarzinomdiagnostik eine ausgezeichnete Performance. Ziel unserer Untersuchungen war die Beantwortung der Frage ob sich dieser Marker zur Bestimmung eines Therapieansprechens eignet.

Material und Methoden: In die Pilotstudie wurden 30 Patienten mit einem Lungentumor (21 NSCLC, 6 SCLC, 1 undifferenzierter und 3 gemischtzellige) im fortgeschrittenen Stadium eingeschlossen. Die Blutentnahmen erfolgten prätherapeutisch und unter der Chemo-/bzw Radio-Chemotherapie alle 7 – 10 Tage bis zum Re-Staging nach Abschluss der ersten 3 Therapiezyklen. Die frei zirkulierende mSHOX2 DNA wurde durch Magnetpartikel aus zellfreiem Plasma isoliert, bisulfitiert und mittels quantitativer real-time PCR gemessen.

Ergebnisse: Bei 13 klinisch progredienten Patienten war ein Ansteigen bzw. keine Veränderung des Markers festzustellen, während in 13 Patienten, die eine Remission aufwiesen, ein Abfall des Markers beobachtet wurde. In 5 Patienten, die mit einem Rezidiv nach Chemotherapie eingeschlossen wurden, konnte kein mSHOX2 nachgewiesen werden.

Zusammenfassung: Die Ergebnisse dieser Pilotstudie zur quantitativen Bestimmung von mSHOX2 DNA im Plasma von Lungenkarzinompatienten rechtfertigen Untersuchungen an einer größeren Patientenpopulation zur Verifizierung.