Pneumologie 2014; 68 - V366
DOI: 10.1055/s-0034-1367937

Schlaf-bezogene Atmungsstörungen bei Pulmonaler Hypertonie – Häufigkeit sowie funktionelle und prognostische Relevanz

M Held 1, S Meintz 1, C Roth 1, S Baron 2, B Jany 1
  • 1Missionsärztliche Klinik; Akademisches Lehrkrankenhaus der Julius-Maximilians-Universität Würzburg; Abteilung Innere Medizin
  • 2Innere Abteilung I A – Pneumologie; Missionsärztliche Klinik GmbH; Abteilung Innere Medizin, Würzburg

Einleitung:

Eine Assoziation Schlafbezogener Atmungsstörungen (SBAS) und Pulmonaler Hypertonie (PH) sowie eine von SBAS bei Pulmonal-arterieller Hypertonie (PAH) und CTEPH wurde berichtet. Die Therapieempfehlung richtet sich nach dem Schweregrad der SBAS.

Frage:

Bislang ist unklar, ob SBAS bei PH prognostisch und funktionell bedeutsam und somit funktionell relevant ist.

Methode:

Retrospektive Analyse von SBAS und Auswirkungen auf Mortalität und funktionelle Kapazität.

Ergebnisse:

Kollektiv PH (n = 111, mPAP 35 ± 9): Häufigkeit von SBAS bei PH 47/111 (42%), mittlerer AHI 16,5 ± 12,4 1/h), 28% obstruktiv, 36% zentral, 30% gemischt, 6% unklassifiziert. 66% leichtgradig, 17% mittelgradig, 17% schwergradig. 6MWD (p = 0,26), mPAP (p = 0,18), Herzindex (p = 0,67), mittleres Überleben (p = 0,96), 1- und 2-Jahresüberlebensrate (p = 0,5) unterschieden sich nicht signifikant zwischen Patienten mit und ohne SBAS. Die Verstorbenen hatten bei Baseline einen signifikant höheren mPAP (p = 0,045), eine signifikant niedrigere Gehstrecke (p = 0,018) und CaO2 (p = 0,0002), aber keinen signifikant unterschiedlichen AHI (p = 0,09).

Kollektiv PAH: (n = 63, mPAP 35 ± 10): Häufigkeit von SBAS bei PAH 26/63 (41%), mittlerer AHI 14,8 ± 10,2/h), 35% obstruktiv, 38% zentral, 27% gemischt. 73% leichtgradig, 12% mittelgradig, 15% schwergradig. 6MWD, mPAP, Herzindex, mittlere Überlebensrate (p = 0,66), 1- und 2-Jahresüberlebensrate (p = 0,77) unterschieden sich nicht signifikant zwischen Patienten mit und ohne SBAS. Die Verstorbenen hatten bei Baseline einen signifikant höheren mPAP (p = 0,01), eine signifikant niedrigere Gehstrecke (p = 0,02) und CaO2 (p = 0,002), aber keinen unterschiedlichen AHI (p = 0,13).

Folgerung:

Bei PH und PAH sind SBAS häufig, in der Mehrzahl der Fälle leichtgradig. Meist handelt es sich um zentrale oder gemischte Störungen ohne Relevanz für die funktionelle Kapazität und Mortalität. Bei der Azzoziation von SBAS und PH steht die Therapie der PH im Vordergrund.