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DOI: 10.1055/s-0034-1367870
Bronchoskopische Lungenvolumenreduktion mit Ventilen – Auswirkungen auf die kardiale Funktion
Die Implantation von endobronchialen Lungenventilen (LVR) ist eine Therapiemöglichkeit zur Lebensverbesserung bei austherapierten COPD-Patienten.
Diese Patienten haben neben ihrer Lungenerkrankung häufig auch mit einer Rechtsherzbelastung zu kämpfen. Aufgrund dessen wurden im Follow-up über 9 Monate nach LVR an insgesamt 9 Patienten Echo, EKG und Blutwerte bestimmt.
Vor Implantation zeigt sich bei 4 der Patienten im EKG eine Rechtsherzbelastung durch ein P-dextroateriale. Dieses spiegelt sich jedoch nicht in den Echoparametern wieder. Die TAPSE wurde im Patientenkollektiv mit 2,13 cm gemessen. Im Follow-up blieb sie im Mittel bei 2,15 ± 0,01 cm, verkleinerte sich jedoch nach 9 Monaten auf 1,98 cm, was auf eine beginnende Verschlechterung der RV Funktion trotz LVR hindeutet.
Auffallend war, dass die diastolische Funktion des linken Ventrikel sich im Verlauf verschlechterte. So zeigte sich die E/A Ratio initial mit 0,81 und sank nach 9 Monaten auf 0,67. Es manifestierte sich bei 4 Patienten eine diastolische Dysfunktion. Hier kam hinzu, dass 5 der Patienten im EKG ein P-sinistroateriale entwickelten. Bei 3 Patienten entwickelte sich zusätzlich ein paroxysmales Vorhofflimmern.
Diese Verschlechterung spiegelt sich ebenfalls in der Lungenfunktion und im SGRQ wieder. In den ersten 6 Monaten war eine deutliche Aktivitätszunahme zu verzeichnen, die sich jedoch nach 9 Monaten egalisierte (SGRQ: prä 69,85 ± 3,19 auf 6 M 56,43 ± 3,99* auf 9 M 81,52 ± 3,98; FEV1 im Mittel 33,66 ± 1,05% v.S.).
Bei den COPD-Patienten zeigt sich in den ersten 6 Monaten nach LVR keine Veränderung des Herzens. Eine symptomatische und lungenfunktionelle Verbesserung ist für die ersten 6 Monate nachweisbar. Im weiteren Verlauf egalisiert sich jedoch dieser Benefit und geht mit Veränderungen der Rechtsherz- und der diastolischen Funktion einher. Ein langfristiges Follow-up mit einer höheren Patientenzahl ist unverzichtbar, um die anhaltende symptomatische und lungenfunktionelle Verbesserung der Patienten zu prüfen.