Pneumologie 2014; 68 - P306
DOI: 10.1055/s-0034-1367860

Unilaterale Lungenvolumenreduktion mittels Coils (LVRC) bei Patienten mit schwerem heterogenem Emphysem und inkompletten Fissuren

K Kontogianni 1, D Gompelmann 1, M Schuhmann 1, M Puderbach 1, CP Heußel 1, FJF Herth 1, R Eberhardt 2
  • 1Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
  • 2Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg; Pneumologie und Beatmungsmedizin

Hintergrund:

Durch eine bilaterale Lungenvolumenreduktion mittels Coils (LVRC, PneumRx, USA) lässt sich bei Patienten mit schwerem Lungenemphysem die Lungenfunktion, Belastbarkeit und die Lebensqualität verbessern. Die LVRC stellt insbesondere eine Behandlungsoption bei Patienten dar, die aufgrund einer hohen kollateralen Ventilation nicht von einer Ventiltherapie profitieren würden. In dieser Studie wurde die Wirksamkeit und Sicherheit einer unilateralen LVRC bei Patienten mit schwerem Lungenemphysem und inkompletten Fissuren untersucht.

Methoden:

26 Patienten (m/w 13/13; Alter 68,5 Jahre), die in 2012 in der Thoraxklinik Heidelberg eine unilaterale Lungenvolumenreduktion mit jeweils 10 LVRC erhielten, wurden in diese posthoc-Analyse eingeschlossen. Zum Nachweis der Wirksamkeit wurden 30, 90 und 180 Tagen nach LVRC Lungenfunktion, 6-Minutengehtest (6MWT) sowie die Lebensqualität (SGRQ) untersucht und die Sicherheit anhand der Komplikationen bewertet.

Ergebnisse:

Nach LVRC zeigte sich bei allen Kontrolluntersuchungen eine signifikante Verbesserung der Lungenfunktion, der Gehstrecke und der Lebensqualität im Vergleich zu den Ausgangswerten. Diese war nach 90 Tagen am größten, zeigte aber nach 180 Tagen zum Teil eine leichte Verschlechterung: FEV1 0,67 ± 0,17 l vs. 0,74 ± 0,21 l vs. 0,78 ± 0,25 l vs. 0,73 ± 0,21 l, p < 0,001; VC 1,97 ± 0,64 l vs. 2,15 ± 0,70 l vs. 2,34 ± 0,78 l vs. 2,29 ± 8,7 l, p = 0,001; RV 6,17 ± 1,60 l vs. 5,52 ± 1,16 l vs. 5,57 ± 1,65 l vs. 5,75 ± 1,28 l, p = 0,005; 6 MWT 216 ± 107 m vs. 247 ± 105 m vs. 262 ± 97 m vs. 262 ± 112 m, p = 0,001; SGRQ 65 ± 12 vs. 56 ± 13 vs. 58 ± 13 vs. 59 ± 13, p = 0,009. Die Komplikationsrate lag bei 54%, 7 Patienten eine signifikante Exacerbation, 2 Patienten einen Pneumothorax.

Schlussfolgerung:

Bereits eine unilaterale LVRC-Therapie verbessert bei Patienten mit heterogenem Emphysem und inkompletten Fissuren die Lungenfunktion, Belastbarkeit und Lebensqualität. Diese Wirkung vermindert sich nur leicht nach 180 Tagen. Dabei zeigt sich ein akzeptables Risikoprofil für diese Therapieform.