Pneumologie 2014; 68 - P240
DOI: 10.1055/s-0034-1367842

Unterschiede zwischen Einzel- und Doppellungentransplantation auf Rehabilitation- Outcomes

T Schneeberger 1, R Glöckl 2, B Sczepanski 2, S Winterkamp 2, K Kenn 2
  • 1Deutsche Sporthochschule Köln
  • 2Schön Klinik Berchtesgadener Land, Schönau a.K.

Einleitung:

Bei endgradigen Lungenerkrankungen ist die Lungentransplantation (LTx) die Ultima Ratio. Aufgrund des Organmangels werden neben Doppel-LTx (DLTx) auch Einzel-LTx (SLTx) durchgeführt. Die Unterschiede und Benefits zwischen SLTx und DLTx bezüglich Pneumologischer Rehabilitation (PR) sind bisher noch wenig untersucht.

Methodik:

In einer retrospektiven Datenanalyse (Zeitraum: 1997 – 2013) wurden insgesamt 550 Patienten mit COPD oder Lungenfibrose nach Lungentransplantation eingeschlossen (DLTx: n = 338 (FEV1: 70 ± 19%/Soll); SLTx: n = 212 (FEV1: 55 ± 18%/Soll); Alter gesamt: 55 ± 8J). Diese Patienten durchliefen im Anschluss an ihre LTx eine durchschnittlich 7-wöchige stationäre PR.

Ergebnisse:

Patienten beider Gruppen wiesen zu Rehabilitationsbeginn eine vergleichbare körperliche Leistungsfähigkeit auf (6-MGT: 284 ± 144 m (DLTx) versus 267 ± 134 m (SLTx) [p = n.s.]). Am Ende der PR konnten DLTx-Patienten ihre 6-Minuten-Gehstrecke signifikant mehr steigern als SLTx-Patienten (+128 ± 79 versus +114 ± 75; p ≤0,05). Die subjektive Ermüdung der Beinmuskulatur am Ende des 6MGTs war bei beiden Gruppen vergleichbar: Borg 6,3 ± 2,2 (DLTx) versus Borg 6,1 ± 2,2 (SLTx); p = n.s.. Die subjektiv empfundene Atemnot bei Belastung hingegen war nach DLTx signifikant geringer: (Borg 4,7 ± 2,3) vs. SLTx (Borg 5,7 ± 1,8); p < 0,001. Die Steigerung der Lebensqualität (SF-36) war für beide Gruppen signifikant und nahezu identisch. Der Anteil der Komplikationsraten während PR war in beiden Patientengruppen ebenso vergleichbar (Bakterielle Infektion: 20,4% (DLTx) versus 16,5% (SLTx), CMV-Infektion: 9,2% (DLTx) versus 13,2% (SLTx); jeweils p = n.s.).

Fazit:

Diese Ergebnisse zeigen, dass Patienten nach DLTx oder SLTx eine vergleichbar eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit aufweisen, die sich durch PR in signifikantem und klinisch enorm relevantem Ausmaß steigern lässt (DLTx>SLTx). Bei ähnlich gutem kurzfristigen PR-Outcome scheint eine SLTx im Sinne einer optimierten Organ-Ressourcennutzung eine gute Option.