Pneumologie 2014; 68 - P214
DOI: 10.1055/s-0034-1367839

Wie verteilen sich COPD-Rehabilitanden auf die GOLD-Gruppen A-D und unterscheiden sich die Kurzzeitergebnisse der Patienten mit niedrigem bzw. hohem Risiko?

D Jelusic 1, M Wittmann 1, M Schuler 2, H Alma 3, C de Jong 3, T van der Molen 3, K Schultz 1
  • 1Klinik Bad Reichenhall der DRV Bayern Süd, Bad Reichenhall
  • 2Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie, Arbeitsbereich Rehabilitationswissenschaften, Universität Würzburg; Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie, Abteilung für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaften Universität Würzburg, Würzburg
  • 3Department of General Practice, University Medical Centre Groningen, The Netherlands

Hintergrund: Seit 2011 gilt die neue GOLD-Einteilung nach Risiko- und Symptomgruppen. Bisher ist nicht system. untersucht, wie sich COPD-Rehabilitanden in Deutschland auf die 4 Gruppen A-D verteilen und ob die neue Einteilung ein Prädiktor für die Kurzzeitergebnisse der pneumologischen Rehabilitation ist.

Methode: 209 konsekutive Rehabilitanden der funktionellen GOLD-Schweregrade II-IV (II 108, III 75, IV 26) wurden zusätzlich nach A-D klassifiziert. (Symptomkriterium CAT ≥10, Risikokriterium: AECOPD-Rate i. d. letzten 12 Monaten). Als Kurzzeit-Outcomes wurden zu Beginn (T0) und Ende (T1) der Reha erfasst: Körperliche Leistungsfähigkeit:6-Min-Gehstrecke (6MWD), Dyspnoe: Transition Dyspnea Index (TDI), Lebensqualität: CAT(COPD Assessment Test) und CCQ (Clinical COPD Questionnaire).

Ergebnisse: Nur 1,4% bzw. 7,7% der Pat. wurden als A oder C klassifiziert, hingegen 20,1% bzw. 70,8% als B bzw. D. Wegen d. geringen Gruppengrößen wurde auf d. stat. Auswertung von A und C verzichtet. Die Kurzzeitergebnisse von B und D sind dargestellt (T-Test). Der Ergebnisvergleich zwischen B und D erfolgte mittels T-Test für unverbundene Stichproben und erbrachte keine signifikanten Intergruppenunterschiede bzgl. 6MWD, CCQ und CAT, hingegen besserten sich d. TDI-Score (p = 0,04) in Gruppe B deutlicher als in D.

# Effektstärke (Standardized Response Mean = Differenzwert zwischen T1 und T0, dividiert durch die Standardabweichung der Differenzen). SRM von 0,2 – 0,5 gelten als schwache Effekte, ab 0,5 als mittlere Effekte und ab 0,8 als starke Effekte.

T0 (MW)

T1

Δ (MW)

P

SRM#

B (low risk)

n = 42

Ø Alter 57,2

69,1% ♂

6MWD

482,2

560,1

77,9

< 0,001

1,2

TDI

5,34

CCQ

2,74

1,96

-0,78

< 0,001

-0,7

CAT

19,36

15,19

-4,17

< 0,001

-0,8

D (high risk)

n = 148

Ø Alter 57,3J.

63,5% ♂

6MWD

404

483,5

79,5

< 0,001

1,4

TDI

4,26

CCQ

3,20

2,59

-0,61

< 0,001

-0,7

CAT

22,47

18,76

-3,71

< 0,001

-0,7

Diskussion: Die Verteilung von COPD-Rehabilitanden auf d. Gruppen A-D unterscheidet sich deutlich von d. ambulanten COPD-Population. A und C kommen i. d. Rehabilitation kaum vor, während > 2/3 der Pat. der Gruppe D zugeordnet werden mussten. Bei den Reha-Ergebnissen fanden sich zu T1 in B und D vergleichbare, mittelstarke – starke Effekte bzgl. CCQ,CAT und 6-MWD, während sich der TDI in Gruppe B deutlicher besserte als in Gruppe D (MID = 1).