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DOI: 10.1055/s-0034-1367823
Biomarker und psychische Gesundheit bei der schweren COPD
Hintergrund: Die COPD ist eine Erkrankung mit vielen Dimensionen. Ein Zusammenhang zwischen Biomarkern der systemischen Inflammation bzw. kardialen Dysfunktion und psychischer Gesundheit ist vor allem bei der schweren COPD denkbar, aber nicht ausreichend geklärt.
Methoden: Bei 45 Patienten mit stabiler schwerer COPD (FEV1: 29,8 (22,6; 41,4) %Soll) wurden Hämoglobin/Hämatokrit (Hb/Hk), Leukozyten, CRP, Blutsenkung (BSG), HbA1c, NT-proBNP, Serumamyloid, 25-OH-Cholecalciferol (25-OHD) sowie Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS), Patient Health Questionnaire (PHQ), Spielberger State-Trait Anxiety Inventory (STAI), St George's Respiratory Questionnaire (SGRQ) und Modified Medical Research Council Dyspnea Scale (MMRC) analysiert. Zusammenhänge zwischen den Dimensionen der Fragebögen und Biomarkern wurden nach Kategorisierung (Median: ≥ vs. <) mittels Mann-Whitney U-Test untersucht. Ferner wurde der prädiktive Wert für das 30 Monate-Überleben (64,4%) ermittelt.
Ergebnisse: Statistisch signifikante positive Assoziationen bestanden zwischen Angst und Troponin (p = 0,02, STAI-state anxiety) sowie Blutsenkung (p = 0,016, HADS); Stress (PHQ-Stress) und Leukozyten (p = 0,009); Somatisierung (PHQ-15) und BSG (p = 0,003). Patienten mit höheren Depressionswerten (PHQ-9) hatten eine höhere BSG (p = 0,013), sowie niedrigere Hk (p = 0,038) und Hb-Werte (p = 0,046). Eine schlechte Lebensqualität (SGRQ-gesamt) war mit hohen Leukozytenzahlen (p = 0,017) verbunden. Patienten mit einem niedrigem 25-OHD (RR = 1,67; p = 0,04) zeigten zudem eine höhere Mortalität.
Schlussfolgerung: Bei Patienten mit schwerer COPD waren einige der untersuchten Biomarker mit schlechter psychischer Gesundheit bzw. Lebensqualität assoziiert. Inwieweit dies kausale Beziehungen reflektiert, bleibt zu untersuchen. Ferner zeigten Patienten mit niedrigem 25-OHD ein schlechteres Langzeitüberleben.