Einleitung:
Die konventionelle sowie elektromagnetische Bronchoskopie (ENB) wird bei der Abklärung unklarer pulmonaler Raumforderungen genutzt. Beide Verfahren könnten durch die Anwendung von Färbetechniken sowie Platzierungen von Goldmarkern in ihrem Indikationsspektrum erweitert werden.
Material und Methoden:
Wir präsentieren vier Fälle, bei denen die konventionelle sowie elektromagnetische Bronchoskopie interdisziplinär zur Therapieplanung genutzt wurde. Anschließend wurde der peri- und postinterventionelle Verlauf beobachtet.
Ergebnisse:
Bei einer 40-jährigen Patientin (Zustand nach Zervixkarzinom) wurde nach Diagnostik eines 2 mm großen, subpleuralen Knotens dieser mittels ENB angefärbt. Anschließend konnte der markierte Bereich mittels VATS parenchymsparend reseziert und ein Malignom ausgeschlossen werden.
Bei zwei Männern, beide mit der Anamnese eines nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC im Stadium cT1bcN0M0), war dieses aufgrund ihrer COPD im GOLD-Stadium IV inoperabel. Mittels ENB konnten bei beiden Goldmarker platziert werden, denen eine Gammaknife-Bestrahlung folgte. Die ENB war komplikationslos, beide Male wurde eine partielle Remission ohne Anhalt für eine radiogene Fibrosierung erreicht.
Bei einem weiteren Patienten mit einem ipsilateralen, endoluminalen Rezidiv eines NSCLC nach Oberlappenresektion rechts, konnte nach Goldmarkierung die stereotaktische Radiatio begonnen werden. Dies war bislang mittels konventionellem Computertomogramm nicht möglich.
Schlussfolgerung:
Diese vier klinischen Fälle zeigen, dass die Anwendung von Färbetechniken und Goldmarkierungen zu einer erfolgreichen Erweiterung der interventionellen Verfahren führt. In allen Fällen war der Verlauf komplikationslos.