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DOI: 10.1055/s-0034-1367810
Der Stellenwert der transösophagealen Endosonografie (EUS) in der differentialdiagnostischen Abklärung paraösophageal gelegener Strukturen
Einleitung:
Paraösophageal gelegene pulmonale Strukturen sind diagnostisch oft schwer zugänglich. Besteht ein unmittelbarer Kontakt zum Ösophagus, können sie per EUS sonomorphologisch beurteilt und bioptiert werden.
Methoden:
Es werden anhand von 4 Fallbeispielen die Möglichkeiten der EUS in der differentialdiagnostischen Abklärung paraösophagealer Strukturen dargestellt. In allen Fällen bestand Tumorverdacht. Im Vorfeld konnten weder ein CT-Thorax (Fall 1,3,4) noch eine Bronchoskopie (Fall 1 – 4) eine weitere Klärung erbringen. Die Untersuchungen wurden mit einem linearen Endosonografiegerät (BEF-708FA) durchgeführt. Es kamen histologiefähige Nadeln (Echo-19) zum Einsatz (Fall 3, 4).
Fallbeispiel 1 (Bronchogene Zyste):
Links paraösophageal in Höhe des Aortenbogens: zystische Struktur (47 mm x 23 mm) mit basal echoreichen Binnenstrukturen, die sich lageanhängig verändern. Keine Biopsie. Bestätigung durch OP.
Fallbeispiel 2 (Aneuysma A. subclavia dextra lusoria):
Rechts paraösophageal in Höhe des Aortenbogens: teilthrombosiertes, massiv aneurysmatisch erweitertes (81 mm x 90 mm), atypisch verlaufendes Gefäß mit Ursprung aus dem Aortenbogen. Keine Biopsie. Bestätigung durch CT-Thorax mit KM und OP.
Fallbeispiel 3 (Aspergillom):
Rechts paraösophageal oberhalb des Aortenbogens: Relativ echoreiche und glatt begrenzte Struktur (36 mm x 46 mm) mit zentral sehr echoreichen und während des Biopsievorganges teilweise beweglichen inhomogenen Binnenstrukturen (29 mm x 16 mm)
Histologie: hochfloride Entzündung, Aspergillus-Mycel. Bestätigung durch OP.
Fallbeispiel 4 (peripheres Bronchialkarzinom, Stadium IA):
Rechts paraösophageal bei 24 cm: pulmonaler, atemverschieblicher Herdbefund ca. 12 mm, sonomorphologisch echoarm, inhomogen und unregelmäßig begrenzt.
Histologie: TTF1-positives Adeno-Karzinom.
Schlussfolgerung:
Durch sonomorphologische Bildanalyse und Biopsien per EUS können paraösophageal gelegene Strukturen mit Wandkontakt sicher und risikoarm diagnostiziert werden.