Pneumologie 2014; 68 - P216
DOI: 10.1055/s-0034-1367810

Der Stellenwert der transösophagealen Endosonografie (EUS) in der differentialdiagnostischen Abklärung paraösophageal gelegener Strukturen

D Herziger 1, K Wetzer 2, O Schega 1, R Roßdeutscher 1, T Mairinger 3, R Krügel 1
  • 1Johanniter-Krankenhaus im Fläming GmbH; Fachklinik für Pneumologie, Thoraxchirurgie und Allergologie, Treuenbrietzen
  • 2Lausitzer Seenland Klinikum, Klinik für Lungen- und Bronchialerkrankungen, Hoyerswerder
  • 3MVZ Helios Klinikum Emil von Behring, Pathologie, Berlin

Einleitung:

Paraösophageal gelegene pulmonale Strukturen sind diagnostisch oft schwer zugänglich. Besteht ein unmittelbarer Kontakt zum Ösophagus, können sie per EUS sonomorphologisch beurteilt und bioptiert werden.

Methoden:

Es werden anhand von 4 Fallbeispielen die Möglichkeiten der EUS in der differentialdiagnostischen Abklärung paraösophagealer Strukturen dargestellt. In allen Fällen bestand Tumorverdacht. Im Vorfeld konnten weder ein CT-Thorax (Fall 1,3,4) noch eine Bronchoskopie (Fall 1 – 4) eine weitere Klärung erbringen. Die Untersuchungen wurden mit einem linearen Endosonografiegerät (BEF-708FA) durchgeführt. Es kamen histologiefähige Nadeln (Echo-19) zum Einsatz (Fall 3, 4).

Fallbeispiel 1 (Bronchogene Zyste):

Links paraösophageal in Höhe des Aortenbogens: zystische Struktur (47 mm x 23 mm) mit basal echoreichen Binnenstrukturen, die sich lageanhängig verändern. Keine Biopsie. Bestätigung durch OP.

Fallbeispiel 2 (Aneuysma A. subclavia dextra lusoria):

Rechts paraösophageal in Höhe des Aortenbogens: teilthrombosiertes, massiv aneurysmatisch erweitertes (81 mm x 90 mm), atypisch verlaufendes Gefäß mit Ursprung aus dem Aortenbogen. Keine Biopsie. Bestätigung durch CT-Thorax mit KM und OP.

Fallbeispiel 3 (Aspergillom):

Rechts paraösophageal oberhalb des Aortenbogens: Relativ echoreiche und glatt begrenzte Struktur (36 mm x 46 mm) mit zentral sehr echoreichen und während des Biopsievorganges teilweise beweglichen inhomogenen Binnenstrukturen (29 mm x 16 mm)

Histologie: hochfloride Entzündung, Aspergillus-Mycel. Bestätigung durch OP.

Fallbeispiel 4 (peripheres Bronchialkarzinom, Stadium IA):

Rechts paraösophageal bei 24 cm: pulmonaler, atemverschieblicher Herdbefund ca. 12 mm, sonomorphologisch echoarm, inhomogen und unregelmäßig begrenzt.

Histologie: TTF1-positives Adeno-Karzinom.

Schlussfolgerung:

Durch sonomorphologische Bildanalyse und Biopsien per EUS können paraösophageal gelegene Strukturen mit Wandkontakt sicher und risikoarm diagnostiziert werden.